Reihe Zivilcourage und Widerstand - gestern und heute
Die Bilder von Sophie Scholl kennt jeder: Die dramatischen Filmszenen im Lichthof der Münchner Universität haben sich ins kulturelle Gedächtnis eingefräst. Man erinnert die todesmutige Verteidigerin der Menschlichkeit vor dem Volksgerichtshof. Doch hinter der Ikone droht der Mensch zu verschwinden: jene junge Frau, die Liebe und Freundschaft auf äußerst verwirrende und widersprüchliche Weise erlebte. Die sich viele Jahre begeistert im Bund Deutscher Mädel engagierte. Die hohe Ideale hatte und nur langsam erkannte, dass der Nationalsozialismus sie aufs Brutalste verriet. 1942 schreibt Sophie: "Habe ich geträumt bisher? Manchmal vielleicht. Aber ich glaube, ich bin aufgewacht".
Auf der Basis von bislang unveröffentlichtem Quellenmaterial zeigt uns Robert M. Zoske Sophie Scholl im neuen Licht.
Vortrag von Robert M. Zoske
Dienstag, 16. November 2021, 19:00 Uhr
St. Lamberti-Kirche
Markt 17, Oldenburg
Eintritt frei
Spenden möglich
Eine Kooperationsveranstaltung vom Förderverein internationales Fluchtmuseum und der Evang.-luth. St. Lamberti-Kirche Oldenburg
Anstaltsfürsorge zwischen Rassenhygiene, Bereicherung und Kommunalpolitik (Oldenburg 1924-1960). Mit E-Book inside
Treibende Kraft hinter den NS-Krankenmorden im Land Oldenburg, die im Jahr 1936 begannen, war der Landesfürsorgeverband. Mit einer rücksichtslosen Kostenreduzierung in den Anstalten und Heimen wurde Kapital zum Aufbau einer regionalen Energiewirtschaft, zur Finanzierung völkischer Kultur und zur Förderung der Landwirtschaft generiert. Gestützt auf eine Fülle von Quellenmaterial führt der Autor den historischen Nachweis, dass diese Hungermorde ökonomische Gründe hatten. Ein Netzwerk von Profiteuren verdeckte das Leid der Opfer bis weit in die Nachkriegszeit.
Am 14.4.2021 erschien im Verlag Beltz Juventa die Studie DER VERBAND.Anstaltsfürsorge zwischen Rassenhygiene, Bereicherung und Kommunalpolitik (Oldenburg 1924-1960).
Im Auftrag der Gedenkstätte Wehnen und des Fördervereins internationales Fluchtmuseum e.V. hat der Historiker Ingo Harms die finanziellen Zusammenhänge zwischen dem Hungertod der Patienten in den oldenburgischen Anstalten und dem Vermögen des Landesfürsorgeverbandes, des heutigen Bezirksverbandes Oldenburg, untersucht. Grundlage dieser Studie ist die Quellenarbeit der Forschungsstelle Geschichte der Gesundheits- und Sozialpolitik (Universität Oldenburg 2005 - 2016).
Hauptsächliches Leitmotiv der Krankenmorde, so das Forschungsergebnis, war nicht die Doktrin vom „lebensunwerten Leben.“ Vielmehr verfolgte der Landesfürsorgeverband gemäß dem Aufruf von Reichsinnenminister Frick zur „Ressourcengewinnung durch Mittelverweigerung“ eine systematische Reduktion der Pflegekosten. Während Hunderte von Patienten starben, bildete der Verband ein Millionenvermögen und investierte in den Aufbau völkischer Kultur und die Modernisierung der Energieversorgung und Landwirtschaft. Unter anderem gründete er 1940 mit zwei Millionen Reichsmark die Ferngas Weser-Ems GmbH, aus der die heutige EWE hervorging. Weitere Profiteure waren u.a. die Heil- und Pflegeanstalt Wehnen, das Museumsdorf Cloppenburg, die NS-Kultstätte Bookholzberg, das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und die regionale Fleischmehlfabrikation. Andererseits wurden auch Einrichtungen der Gehörlosenförderung, Tuberkulosehilfe und Kindererholung finanziert.
Die Studie beeindruckt besonders durch die Darstellung einer radikal auf Kostenreduktion und Kapitalbildung fokussierten Fürsorgebürokratie. „Die Vernachlässigung der Patienten war nicht die Folge, sondern die Voraussetzung für die Vermögensbildung,“ fasst Dr. Harms zusammen. Parallelen zur modernen Form der Krankenhausprivatisierung seien unübersehbar. „Die Ökonomisierung der Gesundheitsdienste steht im direkten Konflikt mit den Interessen der PatientInnen,“ resümiert der Autor seine historische Erkenntnis.
Harms arbeitet seit fast dreißig Jahren im renommierten „Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘ und Zwangssterilisation“ (www.ak-ns-euthanasie.de). Seine zahlreichen Forschungen über die NS-Krankenmorde werden von der Gedenkstätte Wehnen präsentiert (www.gedenkkreis.de). Mit dem ZDF-Spielfilm „Ich werde nicht schweigen“ (Esther Gronenborn 2017) wird sein Kampf um die historische Wahrheit gewürdigt, in deren Tradition auch die Studie DER VERBAND steht.
Für nähere Auskünfte stehen der Autor und die Herausgeber telefonisch zur Verfügung:
Dr. Ingo Harms 0441-52333
Gedenkstätte Wehnen, Frau Regener 0441-3045116
George-Floyd-Weg
in Oldenburg-Osternburg am 4. Dezember 2020 eingeweiht
Zur Erinnerung an den rassistisch motivierten Mord am US-Bürge rGeorge Floyd durch US-Polizisten am 25. Mai 2020 in Minneapolis im US-Staat Minnesota wurde am Freitag, 4. Dezember, am Verbindungsweg zwischen dem Parkplatz des Supermarktes irma/aktiv und der Schützenhofstraße in Osternburg ein Straßenschild „George-Floyd-Weg“ durch den Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V. installiert.
Rede von Veronika Oduro
Ich bin in Deutschland (Leer Ostfriesland) geboren. Meine Mutter ist Deutsche und mein Vater kommt aus Ghana (Westafrika).
Ich schließe derzeit mein Masterstudium an der Uni Oldenburg ab und lebe seit mittlerweile ca. 10 Jahren mit meinem Mann und unseren beiden Kindern hier in Oldenburg.
Wenn ich meine Erfahrungen sprechen lasse, habe ich immer so den Eindruck, dass die erste Reaktion auf die Thematisierung von Rassismus auf Abwehr oder zumindest Unbehagen stößt. Von meinem Gegenüber höre ich "Rassismus gibt es bei uns nicht!" oder "Ich bin kein Rassist!" Während sich meinerseits Fragen auftun, woher Rassismus kommt, Ist es Hass, ist es Neid?"
Ja, was ist Rassismus eigentlich: Es ist letztlich ein Machtsystem. In der Geschichte haben Weiße Menschen in Rassen unterteilt, wobei Schwarze Menschen als minderwertig galten. Die Forschung brachte jedoch hervor, dass es keine unterschiedlichen Menschenrassen gibt. Das, was biologisch also nicht mehr haltbar war, hat einfach eine Verschiebung in den sozialen Sektor erfahren.Dabei wird auch das Machtverhältnis deutlich.
Als Folge aus der Kolonialzeit schreibt die weiße Mehrheitsgesellschaft Schwarzen Menschen bestimmte Eigenschaften zu, die Diskriminierung zur Folge haben. - Ich möchte kurz anmerken, dass ich bewusst die aus dem Empowerment entstandenen, politischen Begriffe "weiß-sein" "Schwarz-sein" und "People of Colour" gebrauche. - Diskriminierung erfahren People of Colour in verschiedenen Bereichen, ob im Alltagsgeschehen oder auf institutioneller Ebene, manchmal eher subtil und manchmal direkt und auch gewaltvoll, wie wir im Falle von George Floyd sehen mussten. Und das ist kein Einzelfall, und das passiert auch nicht nur in den USA, sondern auch woanders, so auch hier bei uns in Deutschland.
Aus dem Alltag könnte ich Ihnen eine Vielzahl an Beispielen geben, in denen ich und meine Familie rassistischen Äußerungen und Handlungen ausgesetzt sind: Z.B. der ungefragte Griff eines Fremden in unsere Haare, aber auch das manchmal grenzenlos erscheinende Ausfragen, das meistens mit der Frage, warum ich so gut deutsch sprechen könne, beginnt. Das Ganze wird dann als "Interesse" oder "Neugier" getarnt, lässt mich aber ganz klar wissen: "Du bist anders, du gehörst nicht zu unserer Gesellschaft". Nachdem ich solche Fragen oftmals einfach beantwortet hatte – vor allem als ich jünger war. Ich wollte auch nicht unfreundlich erscheinen -, bekam ich zum Ende eines solches Gesprächs bzw. eher einseitigen Ausfragens zum Abschied nochmal das "Kompliment": "Aber deutsch kannst du wirklich gut sprechen". – Ermüdend.
Ich war vor einigen Jahren Pendlerin und saß mehrere Tage die Woche im Zug. Es kam nicht sehr häufig vor, aber jedes Mal, wenn ein Polizeibeamte durchs Abteil lief, konnte ich sicher davon ausgehen, dass ich kontrolliert werden würde - obwohl er viele Reihen vor und nach mir ausgelassen hatte. – Zufall? Zu meiner Schulzeit lösten viele Kinderlieder oder Reime ein Unbehagen in mir aus. Wie oft haben wir das Sportspiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" gespielt, das möglicherweise einige kennen werden. Auch der Blick ins Erdkundebuch, in dem Afrika oftmals so plakativ primitiv und einseitig dargestellt wurde, trug dazu bei. Die Rolle des kriminellen Gangsters in Videospielen und Filmen hat häufig eine Figur oder ein Schauspieler of Colour.
Warum erzähle ich das? Wie ich zu Beginn sagte, möchte eigentlich keiner ein Rassist sein oder mit Rassismus in Verbindung gebracht werden. Ich frage mich manchmal eher, wie es überhaupt möglich ist, nicht rassistisch zu denken? Umgeben von Zuschreibungen, wie die People of Colour angeblich sind, macht doch etwas mit unserem Unterbewusstsein - und das von frühster Kindheit an. Verstehen Sie mich nicht falsch, natürlich sind nicht alle Weißen Rassisten, ich bin sehr froh, dass es viele Menschen gibt, die darüber reflektieren. Und es bedarf stets der Reflexion über Gehörtes und Gesehenes.
Es reicht aber nicht zu sagen "Das ist doch nur ein Kinderlied, das ist doch nicht böse gemeint!" Womit wir uns füttern, das wächst auch in uns heran. Welches Endergebnis ist wohl zu erwarten, wie auf eine Personengruppe reagiert wird, die wiederholt negativ attribuiert wird? - Nicht alle und nicht immer, aber Wie reagiert dann wohl ein Polizist auf einen Man of Colour? Wie behandelt eine Lehrerin dann wohl ein Child of Colour? Wie sieht ein/e ArbeitgeberIn, Kollege/Kollegin, VermieterIn oder NachbarIn ... eine Woman of Colour?
Ja genauso, wie es ihm oder ihr das ganze Leben lang suggeriert wurde - und das z.T. unbewusst, und wir müssen uns doppelt und dreifach erklären und beweisen. Ich hoffe, Sie können mir folgen. Ein privilegierter weißer Mensch aus der Mitte der Gesellschaft weiß möglicherweise nicht, dass er in der einen oder anderen Situation rassistisch gehandelt hat. Und wenn die Bezeichnung "Rassist" direkt auf Abwehr stößt, lassen Sie sie uns doch erstmal beiseite legen und sagen: "Deine/Ihre/eure Aussage oder Handlung hat mich/uns (People of Colour) verletzt!"
Wenn man das dann tatsächlich nicht bewusst gemacht hat – was ich der Person auch wirklich glauben möchte - dann lassen Sie uns die Strukturen aufspüren, die unser Handeln maßgeblich beeinflussen. Wir müssen uns eingestehen, dass ein Rassismus vorhanden ist, von dem viele (Praktizierende) gar nichts wissen - und das nicht nur von Rechts, sondern aus der Mitte der Gesellschaft.
Das individuelle Reflektieren ist sehr wichtig, noch wichtiger ist, dass anerkannt wird, dass es sich um ein strukturelles Problem handelt, an dem gemeinsam gearbeitet werden muss.
Zum Glück ist schon vieles Geschehen und Aktionen wie die heutige setzen ein weiteres Zeichen und können zum Reflektieren anregen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass sowas in der Stadt Oldenburg möglich ist.
Dieses Angebot wird wegen der Pandemie vorübergehend ausgesetzt!
Der Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V. lädt ein ...
... zu öffentlichen Vorstandssitzungen an jedem dritten Dienstag im Monat von 15:30 bis 17:00 Uhr im „Open Space“, Landesmuseum Natur und Mensch, Damm 38-46, Oldenburg. Die Termine für 2020: 20.Okt., 17. Nov. und 15. Dez.
Jugendliche zwischen Autonomielust, Solidarität und Wunsch nach Anerkennung
Ein Erfahrungsbericht von Prof. Dr. Andreas Petrik, Didaktik der Sozialkunde, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Autor des Planspiels,Projektpartner: Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V., BBS Wechloy, Oldenburg
Andreas Petrik (Foto: Leo Hagen)
Wir (zwei meiner Student*innen und ich) haben ein zwei Tage und zwei Nächte mit einer Berufsschulklasse in einer Tagungsstätte auf dem Land verbracht, um die Dorfgründungssimulation durchzuführen. In diesem sozialen Experiment stellen sich die Teilnehmer*innen vor, in ein leerstehendes Bergdorf in den südfranzösischen Pyrenäen auszuwandern, um dort eine neue Gesellschaft zu gründen. Sie müssen also – unterstützt vom Moderator – klären, wie sie leben, arbeiten, Entscheidungen treffen, Güter verteilen und Konflikte lösen wollen. Die Berufsschulklasse bestand aus 17 jungen Menschen mit Fluchthintergrund aus Syrien, der Türkei, dem Iran, Irak, Afghanistan, Guinea-Bissau, Gambia und Thailand, die alle eine Ausbildung im Lebensmittelhandel durchlaufen.
Wir begannen mit einer Phantasiereise durch das deutsche Alltagsleben der Jugendlichen bis nach Südfrankreich, die mit der Frage schließt, was jeden und jede an ihrem Leben in Deutschland stört und was sie im Dorf anders oder viel konsequenter machen wollen. Die Jugendlichen stört (neben dem kalten Wetter Norddeutschlands, was heitere Zustimmung erzeugt) die Ferne zu ihren Familien, zumal diese oft in großer Unsicherheit und Gefährdung leben, eine fehlende permanente Aufenthaltsgenehmigung, frühe Arbeitszeiten, zu viel Steuern zahlen zu müssen, Briefe von Behörden, Versicherungen usw., die schwer lesbar sind, wenn man keine Muttersprachler*in ist. Die Erfahrung mit „unfreundlichen Deutschen“ und rassistischer Diskriminierung, auch durch die Polizei, wird ausführlich und kontrovers diskutiert. Einige beklagen, viele Deutsche verstünden nicht, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssten und schauten komisch, wenn ein Geflüchteter (oder einfach nur ein „südlich“ aussehender Mensch) ein Handy oder gar Auto besitze. Auch schmerzhafte Erfahrungen mit racial profiling werden deutlich. Auf der anderen Seite – und dies macht aus meiner Sicht die charmante Differenziertheit der Gruppe aus – erfolgt auch Selbstkritik: Als Flüchtling habe man sich auch an die Regeln des Gastlandes zu halten, Respekt zu zeigen und dankbar für Aufnahme und materielle Unterstützung zu sein. Im virtuellen Dorf wollen die Jugendlichen lernen, sich selbst zu helfen, ökonomisch unabhängig zu werden, eigene Regeln zu verabschieden und, wie immer wieder betont wird, mit denen zu teilen, die weniger Geld zur Verfügung haben. Der Wert der Solidarität dominiert.
Zugleich zeigen sich in den Dorfversammlungen typische Kontroversen, wie sie auch in Dorfgründungen mit deutschen Jugendlichen zu beobachten sind: Umstritten ist die Frage, ob man eine starke Bürgermeister*in im Dorf braucht oder eher basisdemokratisch Entscheidungen trifft. Genauso wie die Frage, ob alle Einkünfte in eine Gemeinschaftskasse fließen oder ob jeder und jede nach Leistung bezahlt wird und die Armen dabei mit freiwilligen Spenden bedacht. Hoch kontrovers auch die Frage der Rolle von Religion und Kirche: Soll das Kirchengebäude ein religiöses Gotteshaus bleiben oder in ein interkulturelles, säkulares Kulturzentrum umgewandelt werden? Schließlich gibt es auch keine Einigung in der Frage, ob ein Investor ein großes Hotel im Dorf bauen darf, um dem Dorf Wohlstand über Tourismus zu bringen.
Die Jugendlichen füllen mit ihren Argumenten das für Deutschland (und alle westlichen Staaten) typische politische Spektrum der fünf demokratischen Bundestagsparteien, mit Ausnahme der überwiegend antidemokratischen AfD: Die Jugendlichen artikulieren grüne, sozialdemokratische, demokratisch-sozialistische, marktliberale und konservative Positionen. Im nächsten Schritt lernt die Klasse, diese Positionen politisch zu benennen und in den sogenannten politischen Kompass einzuordnen, der ein Koordinatensystem mit einer wirtschafts- und einer gesellschaftspolitischen Achse bildet: Zum einen soziale Gleichheit und Umverteilung versus Marktfreiheit, zum anderen Basisdemokratie versus autoritäre Herrschaft. In dieses Koordinatensystem ordnen wir dann die sechs Bundestagsparteien (inklusive AfD) mithilfe kurzer Programmbeschreibungen ein. Diese Aufgabe ist sprachlich anspruchsvoll, trotz starker Vereinfachungen in den Quellentexten. Dennoch betonen die Jugendlichen in der Abschlussreflexion, dass ihnen diese Arbeit geholfen habe, ihren eigenen politischen Standort besser zu verstehen und nun dessen Nähe zu deutschen Parteien erkennen zu können. Offenbar fühlen sie sich dadurch ein Stück mehr in Deutschland angekommen, denn sie betonen, wie wichtig diese Kenntnisse gerade in einem fremden Land sind.
Insgesamt gibt es ausschließlich Lob für die zwei Tage, alle wirken begeistert, betonen, die Aufgabe, gemeinsam etwas aufzubauen (auch wenn es virtuell war), habe ihnen Spaß gemacht, der Zusammenhalt in der Klasse sei dadurch gestiegen, man habe sich besser kennen gelernt, viele neue Begriffe gelernt, die man im Alltag gebrauchen könne, auch neue politische Ideen entwickelt. Auch der Kontakt zu unserem Dreierteam wurde als sehr angenehm herausgestellt.
Mein Fazit als Moderator:
Unser Land wächst mit solchen interkulturellen Perspektiven. Ich durfte junge Demokrat*innen mit völlig unterschiedlichen Prägungen erleben, die trotz kontroverser politischer Auffassungen und hitziger Diskussionen ein großes Maß an gegenseitiger Toleranz und Solidarität zeigten, die selbstkritisch und lernbegierig mit neuem Wissen umgingen und die vor allem eine Sehnsucht eint: Als ganz normale deutsche Bürger*innen anerkannt zu werden, die hier leben, lieben, arbeiten und wählen dürfen.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann bringt es auf den Punkt: „Wir wollen voneinander lernen“, umreißt er den Leitgedanken der Oldenburger Beziehungen ins Reich der Mitte – die Stadt unterhält Partnerschaften mit den Metropolen Xi‘an und Qingdao.
Voneinander lernen... diese unterstützenswerte Haltung sollte auch die Frage beinhalten, wie die Stadt Oldenburg im Rahmen der Beziehungspflege mit China das Thema Menschenrechte einbringt.
Geht es nur um Kultur, Sprache und wirtschaftliche Interessen?
Wie steht es um die Chancen, die Verfolgung und Umerziehung der uigurischen Minderheit ebenfalls zum Thema zu machen?
Dieser Abend mit Ulrich Delius dient nicht nur der Information, sondern soll auch zur Auseinandersetzung mit kommunaler Chinapolitik anregen.
Reihe Zivilcorurage und Widerstand - gestern und heute
Ausstellung "Verfolgen und Aufklären"
Die erste Generation der Holocaust-Forscher*innen
noch bis einschließlich 14. November
Mo. - Sa., 11 - 18 Uhr
Lamberti-Kirche Oldenburg
Eintritt frei
Der Holocaust zielte auf die Vernichtung von Menschen genau so wie auf die Zerstörung ihrer Kultur und die Verschleierung aller Spuren des Verbrechens. Dieser vollständigen Auslöschung versuch-ten Jüdinnen und Juden noch während des Mordens entgegenzu-wirken.
Im Exil, aber auch unter lebens-feindlichen Bedingungen in den Ghettos und Lagern, dokumentierten sie die Taten, sammelten Fakten und sicherten Spuren und sorgten so dafür, dass der millionenfache Mord nicht dem Vergessen anheimfiel und ohne Konsequenzen blieb:
Bücher, Gedenkstätten, Forschungsinstitute, Gerichtsprozesse und nicht zuletzt die UN-Genozidkonvention von 1948 waren Resultate ihres Engagements. Auf ihrem Vermächtnis beruht unser heutiges Wissen über den Holocaust. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Leben und der Arbeit von zwanzig dieser Pionierinnen und Pionieren der Holocaustforschung und setzt ihnen damit ein Denkmal.
Eine Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee- Konferenz und des Touro College Berlin in Zusammenarbeit mit der Wiener Library London.
Reihe Zivilcourage und Widerstand - gestern und heute
Lesung
Donnerstag, 7. November 2019,
19 Uhr, Lamberti-Kirche Oldenburg
Robert M. Zoske, Hamburg
Eintritt frei, in Kooperation mit der Ev.-Luth. Lamberti - Kirchengemeinde
Ohne Hans Scholl hätte es die Weiße Rose nicht gegeben. Aber wie kam der 23-Jährige dazu, sein Leben im Kampf gegen Hitler zu riskieren?
Robert Zoske zeichnet auf der Grundlage von bisher unbekannten Dokumenten ein neues, faszinierendes Bild von einem jungen Mann, den der Heroismus des Nationalsozialismus ebenso anzog wie eine naturmystische Frömmigkeit, dessen Freiheitsdrang aber seine größte, kompromisslose Leidenschaft war. „Ganz leben oder gar nicht!“, notierte Hans Scholl, und es ist erstaunlich, welche Erfahrungen sich in seinem kurzen Leben verdichten. Während er zum Fähnleinführer in der Hitlerjugend aufstieg, leitete er eine verbotene Jugendgruppe, die abenteuerliche Fahrten unternahm und verpönte Schriftstellerlas.
Er liebte Jungen und Mädchen, schrieb Gedichte und Erzählungen. Als Medizinstudent interessierte er sich vor allem für Philosophie und erlebte als Sanitätssoldat das Grauen an der Front. Er war mit Künstlern und Schriftstellern befreundet, verehrte Stefan George und zunehmend Thomas Mann.
Robert Zoske zeigt, wie sehr dessen Rundfunkansprachen die Flugblätter der Weißen Rose beeinflussten, die Hans Scholl verfasste und zusammen mit seinen Mitstreitern verbreitete.
„Es lebe die Freiheit“, waren seine letzten Worte.
Robert M. Zoske, Dr. phil., evangelischer Theologe, war bis 2017 Pastor in Hamburg. Von ihm erschien zuletzt Sehnsucht nach dem Lichte. Zur religiösen Entwicklung von Hans Scholl (2014). Einem größeren Publikum ist er durch Radiosendungen zu Kunst und Religion und zahlreiche Vorträge über den Widerstand der Weißen Rose bekannt.
Bei bestem Wetter stellten sich folgende Vereine und Gruppen der Oldenburger Öffentlichkeit vor: Städtefreundschaft Oldenburg-Afrin, Amnesty International, Boumdouboum Förderverein des Neuen Gymnasiums, Förderverein Sozialklinik Kalamata/Griechenland, IBIS e.V., Integration e.V., Ökumenisches Znetrum und Weltladen, Radio Globale, terres des hommes, Grundeinkommen, Feuersalasamba, Seebrücke und Förderverein internationales Fluchtmuseum. Jede Gruppe zeigte einen eigenen Aspekt der Menschenrechte.
Fluchtmuseum hat unter dem Titel "Migration ist Menschenrecht" seine Mitglieder aus Simbabwe zur Teilnahme eingeladen. AFRIKA. Anders denken!...so die Aufforderung an das Publikum und an uns selbst. Am Beispiel Simbabwes.
Angesichts der globalen Situation, ob Klimakatastrophe, Kriege, Ungerechtigkeit, Vertreibung, Flucht und Verfolgung, Folter, Armut, Hunger und Entzug der Lebensgrundlagen jedweder Art sind Aktionen wie der oldenburger Menschenrechtstag eine stete Mahnung, widerständig zu sein, gemeinsam für eine bessere Welt einzustehen, sich nicht spalten zu lassen und die je eigenen Standpunkte, Haltungen und Handlungsweisen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen.
Der Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V. zeigt in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde St. Johannes, Oldenburg-Kreyenbrück den Film „Aufbruch ins Ungewisse“, eine ARD-Produktion von 2018, Regie: Kai Wessel
Mittwoch, 25. September 2019, 19:00 Uhr St. Johannes Kirchengemeinde Gemeindehaus Pasteurstraße, Oldenburg-Kreyenbrück
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
In naher Zukunft:
Europa ist im Chaos versunken. Rechtsextreme haben in vielen Ländern die Macht übernommen. Aus dem demokratischen Staat, der Deutschland einmal war, ist ein totalitäres System geworden, das Anders-denkende, Muslime und Homosexuelle verfolgt.
Jan Schneider hat sich als Anwalt auf die Seite ent-eigneter Opfer gestellt. Als er erfährt, dass ihn das Regime erneut ins Gefängnis stecken will, beschließt er zu fliehen. Sein Ziel ist die Südafrikanische Union, die nach einem Wirtschaftsboom politische und ökonomischeStabilität genießt. Ein Frachter soll ihn, seine Frau Sarah und die beiden Kinder Nora und Nick gemeinsam mit anderen Flüchtlingen nach Kapstadt bringen, doch die Schlepper setzen ihre Passagiere in viel zu kleinen Booten vor der Küste Namibias aus. Auf rauer See kommt es zur Katastrophe, der kleine Nick geht verloren, und niemand weiß, ob er das Ufer erreichen konnte. Voller Verzweiflung begeht Sarah einen Fehler: Sie lässt sich in Namibia registrieren, einem angeblich sicheren Drittstaat, der tatsächlich aber seit kurzem alle Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer abschiebt. Unter lebensgefährlichen Umständen geht die Flucht bis nach Südafrika weiter, wo die Flüchtlinge im Lager darauf warten, zum Asylverfahren zugelassen zu werden. Zum Nichtstun verdammt, bleibt der Familie nichts als die Hoffnung, dass Nick. Doch noch gefunden wird und man sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen kann. In dieser Extremsituation entfremdet sich Nora immer mehr von ihren Eltern, und auch zwischen Jan und Sarah kriselt es.
Der Film von Kai Wessel will provozieren. Er fordert heraus, mutet uns ebenso schreckliche wie starke Bilder zu und macht uns nachdenklich. Insofern ist es ein nachhaltiger Film, in dem wir einem drastischen Perspektivwechsel ausgesetzt werden. Es geht um Flucht. Wir kennen die Bilder aus den Medien: verzweifelte Menschen in viel zu kleinen Booten. In der Realität sind es Afrikaner, die nach Europa flüchten, häufig von Schleppern ausgebeutet werden und ihr Leben und das ihrer Kinder in schwimmenden,„Nussschalen“ riskieren.
Im Film jedoch ist es eine deutsche Familie, die „in naher Zukunft“ aus ihrem totalitären Heimatland aus Furcht vor Repressalien Hals über Kopf ins vermeintlich sichere Afrika fliehen. m,Ihr Ziel: Kapstadt. Doch dann geht der kleine Nick auf See verloren …
Unter diesem Titel bietet der Förderverein internationales Fluchtmuseum Exkursionen zu Gedenk- und Dokumentationsstätten, Gedenkorten und Museen im Nordwesten Niedersachsens an. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler in Sprachlernklassen.
Bisherige Zielorte waren das Auswandererhaus in Bremerhaven, das Landesmuseum für Natur und Mensch mit der Ausstellung "Sehnsucht Europa", das Gröschlerhaus, eine Dokumentations- und Bildungsstätte für jüdisches Leben in Jever und die Blaudruckerei Jever. >Am 25. Juni besuchten zwei Sprachlernklassen und eine Regelklasse die Dokumentationsstätte Norden/Tidofeld der Evang.-Luth. Landeskirche Hannover, in der die Ankunft, Versorgung und Integration von deutschen Vertriebenen in einer multimedialen Ausstellung präsentiert wird.
Insbesondere die geflüchteten Teilnehmenden folgten interessiert und gespannt den Ausführungen des pädagogischen Mitarbeiters der Dokumentationsstätte, der in Einzelgruppen die Themen vertiefen konnte und selbst in der Konfrontation mit aktuellen Fluchterfahrungen dabei einiges lernen konnte.
Der Förderverein wird die Reihe fortsetzen, sofern die beantragten Mittel verfügbar sind. Alle Oldenburger Schulen mit Sprachlernklassen sind eingeladen, an diesem Projekt teilzuhaben. Kontakt: Ulrich Hartig,
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oder Mobil: 0157-74 50 33 27
Gesprächsabend mit der Autorin Dr. Rita Schäfer , Eintritt frei
Südafrika ist das wichtigste Einwanderungsland in Afrika. Im Lauf seiner wechselvollen Geschichte kamen Immigranten aus verschiedenen Regionen Afrikas und von anderen Kontinenten. Deshalb lassen sich innovative und konfliktreiche Prozesse von Migration und Globalisierung hier besonders gut erkennen. Migration ist ein Schlüssel zum Verständnis Südafrikas.
Seit Jahrhunderten strukturiert sie die Gesellschaft und beeinflusst Bildung, Religion und Kultur. Einwanderung prägt die gesamte Arbeitswelt - von Winzerbetrieben bis zu Minen und Fabriken. Nationalökonomische Planungen zielten immer darauf ab, Migrationsprozesse zu steuern.
Das betraf den Import und die Ausbeutung von Sklaven, Vertrags- und Wanderarbeitern. Couragiert organisierten sie Widerstand gegen die rassistische Kolonialverwealtung und das Apartheidregime.
Südafrika ist auch das Ziel von Kriegsflüchtlingen: Vertriebene und Verfolgte suchen am Kap der guten Hoffnung Schutz vor Gewalt. Das Asylrecht des Landes gilt als vorbildhaft und seine Demokratie wird von Menschen, die aus Diktaturen geflüchtet sind, geschätzt. Wie die vielbeschworenen Regenbogennation die Integration handhabt, ist Thema dieses Buches.
Afrikanische Konferenz in Dortmund diskutiert zukunftsweisende Projekte
Afrikanerinnen und Afrikaner gestalten die Zukunft ihrere Länder in eigener Verantwortung! Wollen und brauchen sie dafür unsere Partnerschaft mit Oldenburg und Deutschland?
Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Immer mehr Afrikanerinnen und Afrikaner, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern leben, melden sich zu Wort. Sie vertreten selbstbewusst ihre Vorstellungen über eine eigenverantwortliche Entwicklung Afrikas und wollen sie in konkreten Projekten und Programmen verwirklichen. Sie akzeptieren nicht länger die postkolonialen Vorschriften und Entmündigungen durch die Länder des Nordens.
AfricanTide Union rief zu einer zweitägigen Konferenz in Dortmund auf, um sich zum Jahrestag der Organisation der Afrikanischen Union (OAU), heute Afrikanische Union (AU), über Wege und Ziele für eine selöbstbestimmte Entwicklung Afrikas auszutauschen und die Zukunft ihres Kontinents zu entwerfen.
Drei Mitglieder unseres Vereins, aus Zimbabwe stammend, haben an dieser Konferenz teilgenommen, werden darüber berichten und mit uns ins Gespräch kommen.
Die Politik der Bundesregierung hat großen Anteil an der verheerenden weltpolitischen Situation. Angesichts der Alarmstufe ROT für den Planeten Erde fordern wir von der Bundesregierung eine Politik der Entspannung statt Aufrüstung.
Abrüsten statt Aufrüsten – keine Aufstockung des deutschen Rüstungsetats auf 70 Milliarden Euro Investitionen gehören in den Klimaschutz, in den Wohnungsbau und ins Sozialsystem
Kein Ausbau der geplanten europäischen Militärkapazitäten: Nein zu PESCO* !
Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr
Keine Waffenexporte
Unterzeichnung des UN-Atomwaffenverbotsantrags
Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland und Europa
Verständigung und Frieden mit Russland
Friedliche und gerechte Lösungen der Krisen im Nahen und Mittleren Osten (* Permanent Structured Cooperation)
Unterstützende:
‚Aufstehen‘ Oldenburg und Region; GEW Oldenburg-Stadt; DIE LINKE Oldenburg/ Ammerland; VVN/ BdA Axel Brammer, MdL SPD; Bernd Bischof, Vors.AfA Ol-Land; Helmut Hinrichs, Bürgermeister a.D; Ulfert Kaufmann, AfA Ol-Stadt - und andere
GUTE IDEEN UND PROJEKTE UNTERSTÜTZEN WIR GERNE, AUCH WENN - WIE IN DIESEM FALL - UNSER KOOPERATIONSANGEBOT UND UNSERE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE SEEBRÜCKE OLDENBURG ABGELEHNT WURDE.
PERSPEKTIVEN AUF FLUCHT
Eine Filmreihe des Medienbüros Oldenburg in Kooperation mit dem Center for Migration, Education and Cultural Studies (CMC) an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der "Seebrücke Oldenburg".
Die Initiator*innen der Filmreihe möchten wichtige Hintergrundinformationen zum Thema Flucht und Migration nach Europa liefern. Damit soll ein Raum eröffnet werden, um über die Folgen europäischer Lebensweisen und Wirtschaftspolitik zu reflektieren sowie mögliche Interventionen zu diskutieren. Thematisch geht es um Seenotrettung, Waffenhandel und Rüstungsindustrie, Klimawandel, Armutsmigration und die Lebenssituation von Geflüchteten in Deutschland. Vor jedem Film wird in Zusammenarbeit mit Studierenden der Universität Oldenburg in die jeweilige Thematik eingeführt. Im Anschluss an die Filme möchten wir Gelegenheit bieten, sich mit anderen auszutauschen, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Um finanzielle Hürden zu vermeiden werden die Filme gegen Spenden gezeigt. Die Einnahmen werden zugunsten der NGO „Sea Eye“ gespendet.
Dienstag, 21.05. , 18 Uhr Die Mission der Lifeline
Regie: Markus Weinberg, Deutschland 2019. 68 Minuten
Ihr Ziel: Geflüchtete Menschen vor dem Ertrinken retten. Dafür haben Axel Steier und das Team des Dresdner Seenotrettungsvereins „Mission Lifeline“ erfolgreich Spenden gesammelt. Mit einem eigenen Schiff sollte es ins Mittelmeer gehen. In seiner Heimatstadt Dresden schlägt Axel Steier für die Idee nicht nur Liebe entgegen. Neben öffentlichem Hass muss er Angriffe, Ermittlungen und Prozesse aushalten. Und dann die Realität auf dem Meer: Boote voller Schutz-suchender, die vor aller Augen zu sinken beginnen, Ölverlust, Beschuss durch libysche Milizen.Über zwei Jahre lang hat Filme-macher Markus Weinberg Axel und sein Team mit seiner Kamera begleitet - bis auf das Schiff vor der libyschen Küste, wo sich der Versuch Leben zu retten zunehmend auch zu einem Kampf um die europäische Idee entwickelt. Internationale Bekanntheit erlangte Mission Lifeline als das Schiff des Vereins im Juni 2018 mit 234 geretteten Schutzsuchenden an Bord tagelang einen Hafen suchte, weil kein Staat der Crew das Anlegen erlaubte. Der Oldenburger Sören Moje war bei Rettungsaktionen der „Mission Lifeline. Search and Rescue“ dabei und wird nach dem Film über diese Arbeit berichten und Fragen beantworten. Zudem wird die Seebrücke Oldenburg ihre Arbeit (-sweisen) vorstellen.
Dienstag, 14.05., 18 Uhr Keinheimatfilm. Willkommen in Deutschland
Regie: Susanna Wüstneck, Deutschland 2018, 75 Minuten
Der Film erzählt die Geschichten geflüchteter Menschen, die 2015 in der Notunterkunft einer kleinen Gemeinde im Münsterland ankommen. Einige Monate vergehen, bis sie endlich ein neues Leben in Deutschland beginnen können. Ohne Verwendung eines Kommentars zeigt der Film all die spontanen Augenblicke, die Beweggründe von Flucht, Schwierigkeiten und Glücksmomente, Heimatverbundenheit, Ängste, Verzweiflung und Akzeptanz des Schicksals, Ungeduld und Dankbarkeit und gibt auf diese Weise den Menschen, die zu uns kamen, eine authentische Stimme. Im Anschluss wird die Regisseurin Susanna Wüstneck für ein Gespräch anwesend sein.
Dienstag, 9.04., 18 Uhr Der Tod, die Waffen, das Schweigen
Das Oberndorf-Syndrom
Regie: Wolfgang Landgraeber, Deutschland 2016, 60 Minuten
Wie leben Menschen in einer Stadt, in der viele ihrer Bewohner*innen seit Generationen Kriegswaffen her-stellen? In Oberndorf am Neckar, der 14.000-Einwohner-Stadt am Ostrand des Schwarzwalds gelegen, sind die Rüstungsbetriebe Mauser (jetzt Rheinmetall) und Heckler & Koch die größten Arbeitgeber.
Seit der König von Württemberg 1812 im ehemaligen Augustinerkloster eine Gewehrfabrik einrichten ließ, haben Millionen Menschen durch Waffen aus Oberndorf ihr Leben verloren.
Landgraebers Film belegt die todbringende Wirkung von Kleinwaffen in Krisen- und Kriegsgebieten, zeigt die Folgen für die millionenfachen Opfer und lässt Menschen zu Wort kommen, die sich gegen die Rüstungsproduktion wehren. Nach dem Film findet ein Gespräch mit Prof. Dr. Paul Mecheril vom Center for Migration, Education and Cultural Studies an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg statt zum Thema Bildung als Raum für Reflexion, das Verlernen von Privilegierung, die Initiierung politischer Intervention.
Dienstag, 16.04. ,18 Uhr Thank you for the Rain
Regie: Julia Dahr & Kisilu Musya, UK und Norwegen 2017, 90 Minuten
Der kenianische Landwirt Kisilu Musya hat in den vergangenen fünf Jahren ein Video-Tagebuch geführt. Er dokumentiert die Folgen des extremen Wetters auf das Leben seiner Familie und sein Heimatdorf. Überschwemmungen, Dürreperioden und Unwetter lassen vielen Männern keine Wahl, als ihre Familien zurück zu lassen, um woanders Arbeit zu suchen. Überzeugt, dass man die Auswirkungen der globalen Erwärmung noch aufhalten kann, folgen wir seiner Entwicklung zum engagierten Redner und zu einem Aktivisten auf globaler Bühne. Gemeinsam mit der norwegischen Filmemacherin Julia Dahr berichtet er den Delegierten des Weltklimagipfels in Paris aus erster Hand von den erschütternden Konsequenzen für seine Heimat und befindet sich plötzlich auf der größten politischen Reise seines Lebens… Ein emotionaler, bewegender und aufklärerischer Film über den Klimawandel und die fatalen Folgen. „Thank You For The Rain“ befasst sich mit einer Reihe von wichtigen Fragen – es geht um Klimagerechtigkeit, Urbanisierung, Fragen nach Geschlechtergerechtigkeit, Bildung, Zugang zu Wasser, Klimaflüchtlinge und Anpassung.
Dienstag, den 23.04. um 18 Uhr The Beggars in Addis Ababa
Regie: Jakob Gottschau, Dänemark 2008, 45 Min.
Die beiden Frauen Belay und Zemu haben mit ihren Kindern ihr Dorf verlassen und betteln in Addis Abeba, um den Lebensunterhalt der Familien abzusichern. Nach ihrer Rückkehr ins Dorf werden sie mit unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert.
Anschließend wird ein Skype-Gespräch mit Yordanos Almaz Seifu, Addis Ababa, Äthiopien stattfinden. Er ist Absolvent des European Master in Migration and Intercultural Relations und Autor des Buches „Mengedegna“ (Wayfarers), das die Erfahrungen von äthiopischen Migranten und Flüchtlingen in Südafrika dokumentiert.
Dienstag, 30.04. , 18 Uhr Enjoy Poverty
Regie: Renzo Martens, Niederlande 2008, 90 Min.
Enjoy Poverty wurde erstmals auf dem International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA) 2009 gezeigt. Weitere Vorführungen fanden im Centre Pompidou, der Berlinale, der Manifesta 7, The Moscow Biennial, im Tate Modern und Stedelijk Museum Amsterdam sowie auf der 19th Biennale in Sydney statt.Episode III ist eine Pseudo-Dokumentation von Martens Reisen in den Kongo. Der Film thematisiert die eurozentristische und kapitalistische Haltung des Bildjournalismus gegenüber der Dritten Welt.
Die Armut der Bevölkerung wird in derzentralafrikanischen Republik als lukrativstes Exportgut benannt – lukrativer als die traditionellen Exportwaren, wie Gold, Diamanten und Kakao. Die Bevölkerung selbst profitiere aber von keinem dieser Exporte. In Episode III ermutigt Martens die Bevölkerung dazu, sich selbst und die eigene Armut zu vermarkten, um damit Profit zu erwirtschaften. Mit einem Emanzipationsprogramm will er den Ärmsten des Landes beibringen, ökonomischen Nutzen aus ihrer eigenen Armut zu ziehen. Er motiviert einheimische Fotografen und Filmemacher dazu, das Leiden im eigenen Land aufzunehmen und ins Ausland zu vertreiben. Die provokante Botschaft „Enjoy Poverty“ stellt der Filmemacher in einem großen Neonschriftzug aus. In der Bevölkerung wechseln sich Verachtung, Skepsis, Akzeptanz und Begeisterung ab. In den Film einführen wird der Kunsthistoriker und Kurator Dr. Alejandro Perdomo Daniels. Er wird auch für eine anschließende Diskussion zur Verfügung stehen.
UGANDA – nachhaltig gemeinsam erleben und verstehen – Begegnungsreise vom 26. Juli bis zum 10. August 2019
wir möchten Sie/Euch zu einer besonderen Reise nach Uganda in Ostafrika in Juli/August diesen Jahres einladen. Mit dem Reiseangebot nehmen wir Bezug zu unseren Engagements zum Thema Fluchtursachen und Entwicklungspolitik am 1. Dezember 2018 im Forum St. Peter. Die Reise bietet die Gelegenheit ganz konkret die Situation und die Lebens- und ökonomischen Perspektiven der Menschen in einem Land des globalen Südens zu erleben und kennen zu lernen.
Eine erste Information zu dieser Reise gibt es hier: Uganda Reiseangebot, 19.02 – Flyer. Kosten: ca. 1.950 €, inkl. Flugkosten Max. 8 Menschen aus Oldenburg und Umgebung können mitreisen. Bei Interesse bitte bis zum 28.3.2019 bei unserem Vorstandsmitglied Hilmar Froelich melden: Tel.: (+49) 0174 – 875 4945 oder 0441 – 59 40 538 I E-Mail:
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"Die Freiheit ist immer die Freiheit der anders Denkenden" Rosa Luxemburg
Diese Haltung ist uns eine Verpflichtung und Herausforderung zugleich, so dass wir auf die bis zum 31. Januar 2019 in der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zu sehende Ausstellung "1948" zur Staatsgründung Israels hinweisen, die vom Asta und der d.i.g. Oldenburg präsentiert wird.
Am 27. Juni 2018 hat der Förderverein internationales Fluchtmuseum den Rat der Stadt Oldenburg auf die Situation der "Lifeline" aufmerksam gemacht, die Aufnahme der Geretteten angeregt und sich dabei auf die u.a. Presseerklärung der Landesregierung Niedersachsen berufen.
An die Mitglieder des Rates der Stadt Oldenburg
die Odyssee des Rettungsschiffes "Lifeline" hat ein vorläufiges Ende auf Malta gefunden. Der Berliner Senat hat seine Bereitwilligkeit, einige der aus dem Mittelmeer geretteten Menschen aufzunehmen geäußert und wirbt gleichzeitig in weiteren europäischen Kommunen um diesbezügliche solidarische und humanitäre Beschlüsse von Räten und Verwaltungen. Boris Pistorius zeigt sich unter noch zu klärenden Bedingungen ebenfalls bereit, Geflüchtete der "Lifeline" in Niedersachsen aufzunehmen. Wir bitten den Rat der Stadt Oldenburg, umgehend über eine Aufnahmezusage zu entscheiden, um zeitnah eine Einladung der Betroffenen zu ermöglichen, sofern Herr Seehofer und Herr Pistorius den Weg für diesen Vorgang freimachen.
Presseerklärung Humanitäre Maßnahme: Niedersachsen erklärt sich dazu bereit, eine begrenzte Zahl der Passagiere des Rettungsschiffs „Lifeline“ aufzunehmen
Pistorius: „Aufnahme unter klaren Bedingungen“
Das Land Niedersachsen ist dazu bereit, eine begrenzte Anzahl von Passagieren des Rettungsschiffes „Lifeline" aufzunehmen. Dafür gebe es aber klare Kriterien, so der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius: „Selbstverständlich hilft Niedersachsen Menschen in Not, gerade in so einem außergewöhnlichen Fall, wie der Odyssee der Lifeline in den vergangenen Tagen. Wir wären deshalb bereit, eine begrenzte Anzahl der Passagiere des Schiffes aufzunehmen, damit sie anschließend ihr Asylverfahren hier in Niedersachsen betreiben können." Pistorius sagte weiter, die Aufnahmebereitschaft gelte nur für Personen, die ihre Herkunft und ihre Identität auf irgendeine Art belegen können. Alle weiteren Schritte werden in den kommenden Tagen folgen, so Pistorius weiter. „Ich bitte Herrn Seehofer, eine europäische Lösung für die Aufnahme der Menschen zu finden, an der Deutschland maßgeblich beteiligt ist und zu der Niedersachsen seinen Teil beitragen wird", so der niedersächsische Innenminister.
Die Linksfraktion/Piraten hat diesen Vorschlag umgehend eingebracht:
Die Gruppe Die Linke/Piratenpartei im Rat der Stadt Oldenburg spricht sich dafür aus, in Oldenburg Passagiere des Rettungsschiffes Lifeline aufzunehmen. Wir bitten Oberbürgermeister Krogmann, dem niedersächsischen Innenminister Pistorius mitzuteilen, dass die Stadt Oldenburg dazu bereit ist. Dass die Landesregierung sich bereiterklärt hat, durch die Aufnahme von Geflüchteten der Lifeline einen Beitrag zu ihrer Rettung und Versorgung zu leisten begrüßen wir. Die Stadt Oldenburg, in der derzeit weniger Geflüchtete leben als vor einigen Jahren einkalkuliert, kann und sollte hier ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass sie dies unterstützen und sich daran beteiligen möchte.
Ein gutes Ergebnis, auch wenn es vorerst keine konkreten Schritte zur Umsetzung dieses Vorhabens geben wird, steht die Niedersächsische Gemeindeverfassung doch der erkannten kommunalen Verantwortung entgegen. Dennoch ist es nicht nur Symbolpolitik, sondern der berühmte Schritt in die richtige Richtung. Initiativen, Vereine, Bewegungen, Bürger*innenengagements und kommunale Politik müssen zusammenarbeiten.
Inzwischen hat sich die "Seebrücke"Oldenburg mit aller Kraft und Phantasie dieser Vorgänge angenommen. Das begrüßen wir sehr !
... vermittelt der Förderverein durch Tagesreisen zu Museen, Gedenkorten, Gedenk- und Dokumentationsstätten.
Das Angebot richtet sich an junge Menschen unterschiedlicher Herkünfte, Bildung, Sprache und religiöser Orientierung, vorzugsweise an Sprachlernklassen oldenburger Schulen. Unser Beitrag gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Antisemitismus
Ein Besuch im Auswandererhaus Bremerhaven eröffnete die Reihe. Das Gröschlerhaus und die Blaudruckerei in Jever war Ziel eines Besuches am 1. November 2018. Weitere geplante Ziele sind u.a. die Dokumentationsstätte Tidofeld/Stadt Norden, das Gottschalkhaus in Esens, das Sielhafenmuseum Carolinensiel und das Handwerksmuseum Ovelgönne.
Das Gröschlerhaus wurde als modernes Geschäftshaus am Standort der vernichteten Synagoge errrichtet. Jetzt ist es ein Zentrum für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte der Region
Volker Landig, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Dokumentationsstätte, spricht mit den Besucher*innen aus Syrien, Irak und Libanon über die Geschichte des Hauses und der jüdischen Einwohner*innen Jevers in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors und klärt über deren Schicksal auf.
Zum Mittagessen war die Gruppe in der Berufsbildenden Schule des Landkreises Jever eingeladen. Küchenchef und junge Auszubildende der Gastronomie, ebenfalls aus Nahost, bekamen viel Beifall für Kochkünste und Service. Ein Dankeschön-Gegenbesuch in Oldenburg steht in Aussicht
Der Besuch in der Blaudruckerei bildete einen für die Teilnehmenden besonders interessanten Abschluss, kommen doch die Druckmotive wesentlich aus dem persischen Kulturkreis.
Unser Angebot (Programm, Reise, Organisation und Finanzierung) steht auch anderen Schulen offen. Info und Kontakt: Ulrich Hartig
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MILITÄRSTREIK UND DESERTION IM 1. WELTKRIEG SZENISCHE LESUNG
In einer etwa 75-minütigen Szenischen Lesung werden Rudi Friedrich von Connection e.V. und der Gitarrist Talib Richard Vogl denjenigen Raum geben, die sich mit ihrer Desertion oder auf andere Art und Weise gegen den I. Weltkrieg wandten. Mit Texten u.a. von Dominik Richert, Ernst Toller, Wilhelm Lehmann und Richard Stumpf, mit Gedichten, Liedern und Musik werden sie ihren Erlebnissen, Gedanken, Motiven und Konsequenzen nachgehen, auch mit Verweis auf die aktuelle Bedeutung. In Deutschland war 1914 die Kriegsdienstverweigerung so gut wie unbekannt. Zum Ende hin gab es massenhafte Desertionen und Militärstreiks gegen die Fortführung des Krieges. Zum ersten Mal entwickelte sich eine breite Bewegung gegen den Krieg. Daran anknüpfend gab es in der Weimarer Republik intensive Diskussionen über Strategien der Kriegsdienstverweigerung und andere Möglichkeiten des Widerstandes gegen Krieg. Rudi Friedrich (Trompete, Lautpoesie, Gesang, Lesung) und Talib Richard Vogl (Gitarre, Lautpoesie, Gesang, Lesung) bieten mit einer tiefsinnig und kurzweilig gestalteten Szenischen Lesung einen aufschlussreichen Einblick in die damalige Zeit.
Nach der Szenischen Lesung wird es die Möglichkeit für ein Gespräch geben.
Eine Kooperationsveranstaltung des Fördervereins internationales Fluchtmuseum und dem Yezidischen Forum Oldenburg im Rahmen einer Veranstaltungsreihe u. a. mit der Ev.- Luth. Kirchengemeinde Osternburg (St. Johannes) und dem Anna-Schwarz-Haus der Sinti-Initiative RomnoKher Osternburg.
Was hat das Thema Flucht und Fluchtursachen mit Massentierhaltung und Fleischkonsum zu tun und wie könnte eine Welt, in der keine Tiere mehr gegessen werden, aussehen?
Dieser Frage geht der Film konsequent, mit großem Engagement und verblüffenden Thesen nach. Er gibt Antworten auf wenig gestellte Fragen.
Alle Mitglieder einer Gesellschaft, auch die der Oldenburger Stadt-Landgesellschaft, müssen sich den Herausforderungen des übermäßigen Fleischkonsums, des Klimawandels, der Vergiftung von Luft, Wasser und Boden und den daraus entstehenden Interessenkonflikten stellen. Die Massentierhaltung, die Rodungen in Regenwäldern für immer mehr Tierfutteranbau und für immer mehr Fleisch"produktion" sind Gründe für Klimaveränderungen, Dürren und Starkregen, folglich auch für Migrationsbewegungen und eben auch Fluchtnotwendigkeiten.
Wir sollten diese Themen weiterhin miteinander besprechen, uns informieren und individuelle und gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Gegenmodelle entwerfen und danach handeln. Ein Anfang ist längst gemacht.....
Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer der Zwangsarbeit - 03. Mai 2018
Der Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V., vertreten durch Lisa Marx und Günter Heuzeroth und das Ökumenische Zentrum Oldenburg e.V. legten gemeinsam einen Kranz während der Gedenkfeier am Mahnmal für Zwangs-arbeiter*innen auf dem Ohmsteder Friedhof nieder.Neben dem Kranz der Stadt Oldenburg, der zum "Stillen Gedenken" einlud, trug die Schleife unserer Vereine die Aufschrift " Erinnern - Gedenken - Mahnen". Das Gebinde der DKP rief uns zu "Nie wieder Faschismus".
In diesem Jahr versammelten sich erheblich mehr Menschen als in den vergangenen Jahren, was sicher auch der abermaligen Beteiligung von Schüler*innen der IGS Flötenteich zuzurechnen ist, die mit Stationen der historischen Ereignisse die Vergangenheit lebendig werden ließen.
Die Rede der Bürgermeisterin Frau Averbeck (CDU) nahm dankenswerterweise Bezug auf die aktuelle Lage ausgebeuteter Menschen auch in Europa, auch in Deutschland, auch im Oldenburgischen.Zudem ermöglichte die Einladung der Kirchengemeinde Ohmstede zu Kaffee und Kuchen und zum Besuch einer kleinen themenbezogenen Ausstellung Begegnung Austausch von und mit Teilnehmenden. Eine gute Entwicklung oldenburgischer Gedenk- und Erinnerungskultur.
Nächstes Jahr auf dem Ohmsteder Friedhof !
Über 12 Millionen Menschen leisteten im Verlauf des Zweiten Weltkrieges für Deutschland Zwangsarbeit. Durch die kampflose Übergabe der Stadt Oldenburg an die Alliierten am 3. Mai 1945 konnten die kanadischen Truppen, zu denen auch indigene Soldaten gehörten, noch am selben Tag die in den Lagern eingesperrten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter befreien. Viele überlebten den Schrecken der Lager nicht oder starben an den Folgen der Zwangsarbeit. Das größte Sammelgrab für die Opfer befindet sich in Oldenburg auf dem Friedhof Ohmstede. (Stadt Oldenburg)
Wer sich für die Geschichte der Zwangsarbeit in Oldenburg interessiert und an der Vermittlung und an der Erarbeitung und Durchführung von Gedenkformaten und Erinnerungsveranstaltungen teilnehmen möchte, nimmt Kontakt mit Ulrich Hartig vom Förderverein internationales Fluchtmuseum (
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oder 0157-74 50 33 27) oder mit Paula von Sydow, Projektleiterin für Gedenk- und Erinnerungskultur der Stadt Oldenburg auf.
Politische Bildung mit Geflüchteten, 12. - 14. 1. 2018
Bildungshaus der Arbeitnehmerkammer Bremen in Bad Zwischenahn
Das »Dorf« und die Vorbereitungsgruppe (hintere Reihe): Marilena Kipke (2. v. l.), Julia Brandt (3. v. l.), Sven Rößler (6. v. r.), Ulrich Hartig (4. v. r.) sowie dem Dozenten Andreas Petrik (1. v. r.)
16 erstsprachig arabische Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Integrations-kursen aus Oldenburg, Cloppenburg und Leer sowie zwei Kinder haben sich an einem Wochenende Mitte Januar 2018 in der Bildungsstätte der Bremer Arbei-tnehmerkammer in Bad Zwischenahn auf das politisch-soziale Gedankenexpe-riment einer »Dorfgründung« eingelassen.
Unter der Vorgabe einer fiktiven, zeitlich begrenzten »Anschubfinanzierung« – die nicht zufällig der realen Einkommensverteilung der Bundesrepublik entspricht –, stellten sie sich der Aufgabe, als Gruppe das Zusammenleben in einem verlassenen, abseits gelegenen Dorf in den Pyrenäen zu organisieren, welches sie, so das Szenario, überlassen bekommen haben .Hierfür galt es zunächst, geeignete Prinzipien und Verfahren der politischen Willensbildung zu formulieren, um die unmittelbar anstehenden grundsätzlichen Fragen des wirtschaftlichen Überlebens in der Produktion von notwendigen Gütern bzw. von Waren und ihrer Verteilung genauso klären zu können, wie eine Verhältnisbestimmung von kollektiv vorgegebener oder individuell zu entscheidender kultureller und religiöser Lebensführung vorzunehmen. Diese an sich kontroverser Entscheidungen wurden anschließend in ein Ordnungs-schema selbst erarbeiteter ideengeschichtlicher Idealtypen politisch eingeordnet, welches schließlich auch einen Ausblick auf das politische Spektrum in der bundesdeutschen Parteienlandschaft bot. Während üblicherweise im schulischen Politikunterricht und auch in Integrationskursen eine institutionen-kundliche Lehrgangsdidaktik zugrunde gelegt wird – mit anderen Worten: als angeblichem »Wissen« verwechselter und leicht abfragbarer »Paukstoff« –, ist es ein unbedingter Vorzug der »Dorfgründung«, wie sie von Andreas Petrik, Professor für Didaktik der Sozialkunde/Politische Bildung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, konzipiert und seit mehreren Jahren beständig weiterentwickelt und hier nun das erste Mal mit Geflüchteten durchgeführt wurde, die relevanten Inhalte eines republikanischen Ethos in der lebendigen Anwendung auf konkrete Situationen der gesellschaftlichen Wirklichkeit, auf die dieses sich stets bezieht, real (aus-) handel- und erfahrbar werden zu lassen und so dem Anspruch Politischer Bildung, eine demokratische Bürgerwissenschaft zu sein, sehr viel näher zu kommen.
Nicht nur die Vorbereitungsgruppe staunte über das Niveau der wohlgemerkt auf deutsch, also in einer für die meisten gerade erst neu erworbenen Sprache geführten anspruchsvollen Diskussionen – auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am Ende selbst von der Heterogenität in ihren eigenen politischen Urteilen überrascht, werden sie doch seit ihrer Ankunft – wie auch im Angebot des Workshopwochenendes – in der Regel als vermeintlich homogene Gruppe der »Geflüchteten« angesprochen. Sich selbst in Pluralität zu erleben und sich darin einzuüben, für die aus dieser Pluralität erwachsenden Konflikte von allen Beteiligten anerkannte Verfahren zu finden, also politisch zu lösen, ist nicht nur für diktatur- und gewalterfahrene neue Angehörige eines demokratischen Gemeinwesens eine entscheidende Erfahrung, sondern bleibende Herausforderung auch in der Mehrheitsgesellschaft und so Verpflichtung von Politischer Bildung gemeinsam mit Sven Rößler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Politische Bildung am Institut für Sozialwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität, als Projekt-Koordinator und den Absolventinnen Julia Brandt und Marilena Kipke, hat sich der Förderverein internationales Fluchtmuseum e. V. als Veranstalter des – in Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVPB Nds.) angebotenen und durch die Stadt Oldenburg sowie das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung geförderten – Workshops erfolgreich auf den Weg zur historisch-politischen Bildung mit Migrant*innen gemacht.
Weitere Projekte dieser und ähnlicher Art sind in Vorbereitung.
Zurück in den Krieg! Sichere Gebiete? Überleben? Zukunft?
Vortrag von Friederike Stahlmann, Halle, in der Reihe "Öffentliches Nachdenken"
Mittwoch, 18. Oktober, 19.30 Uhr
Städtisches Kulturzentrum PFL, Peterstr. 3, Oldenburg i. O.
Eintritt frei
Die Bundesregierung begründet die Sammelabschiebungen nach Afghanistan mit dem Argument, dass es im Land sichere Gebiete gäbe. Friederike Stahlmann wird in ihrem Vortrag diskutieren, warum nicht nur UNHCR sondern auch viele andere internationale Organisationen das anders sehen und welchen Risiken Abgeschobene in Afghanistan ausgesetzt sind.
Friederike Stahlmann hat in Afghanistan gelebt und geforscht, und arbeitet für britische und deutsche Gerichte als Gutachterin zu Afghanistan in Asylrechtsfällen.
Alasan Silla aus Gambia begleitet ab Oktober 2017 die Arbeit des Fördervereins internationales Fluchtmuseum, um Einblick in die Themenfelder Museum und historisch-politische Bildung zu gewinnen.
Er wird persönlich unterstützt von Inge Vogel (Perspektivblick, Oldenburg). Über die Kooperationen mit dem Ökumenischen Zentrum Oldenburg e.V./Weltladen und dem Gedenkreis Wehnen (Gedenkstätte Alte Pathologie) berühren seine Erkundungen und Engagements auch die Themenbereiche Fairer Handel/Entwicklungspolitik und Gedenken und Erinnern.
12.09. 2017, "Buchhaltung und Krankenmord", PFL, 19 Uhr
Vortrag Dr. Ingo Harms in der Reihe "Öffentliches Nachdenken"
Im Land Oldenburg, einer Provinz am Rande des „Dritten Reiches“, an der „die eigentlichen Nazi-Verbrechen” angeblich vorbeigegangen sind, wurden Massenmorde an hilflosen Kranken verübt. Man ließ die Menschen verhungern und an Infektionen sterben.
Nirgends begann diese Form der „Euthanasie“ so früh (1936) wie in der oldenburgischen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen. Und an wenigen Orten dauerte sie so lange (bis einschließlich 1947).
Eine Aufklärung der Verbrechen oder gar eine Strafverfolgung der Täter fand nicht statt. Erst im Jahr 1996 wurden die Massenmorde durch eine medizinhistorische Doktorarbeit bekannt.
Angehörige fanden sich zusammen und gründeten im Jahr 2004 eine Gedenkstätte, deren Ausstellung inzwischen zahllose Besucher_innen, vor allem aber Schulklassen gesehen haben. Nochmals zehn Jahre brauchte es, um auch die Tatmotive aufzudecken. Es ging nicht, wie üblicherweise, bei der NS-Euthanasie um die Ideologie der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“, sondern um Bereicherung. Di oldenburgische Staatsverwaltung schlug Profite aus den Pflegegeldern.
Der Landesfürsorgeverband bildete daraus ein Millionenvermögen – eine frühe Form der Krankenhausprivatisierung mit all ihren Nachteilen für die Patient_innen.
Mit den Gewinnen wurden NS-Kulturprojekte, Energieversorgung, Parteienangelegenheiten u.a. finanziert
Die Broschüre "Der frühe Aufstieg des Nationalsozialismus in Oldenburg" nach einem Vortrag von Dr. Klaus Thörner, lliegt noch in zweiter Auflage vor und ist erhältlich in der Oldenburger Tourismuszentrale am Schlossplatz, demnächst im Lappan, in der Buchhandlung Bültmann und Gerrits, im Antiquariat Buchstabei und im Weltladen, Kleine Kirchenstraße in Oldenburg.
Eine gute Ergänzung der festen NS-Ausstellung im Gebäude von Werkstattfilm www.werkstattfilm.de in der Wallstraße im Rahmen des Projekts „Lokale Geschichte entdecken“ und zur derselben Thematik im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte im Schloss.
Die Broschüre wird in den Schulen Oldenburgs in Klassensatzstärke im Unterricht eingesetzt und findet ebenso Anwendung bei Stadtrundgängen. Eine dritte Auflage soll in Initiative vom Autor auf den Weg gebracht werden. Das begrüßen Vorstand, Mitglieder und Beirat des Fördervereins internationales Fluchtmuseum sehr.
08.09. 2017, "Wie macht ihr es in Oldenburg mit den Geflüchteten?
Groninger Gäste von GroningenPlus in Oldenburg
Photo 1 von links: Alex van de Ruit, Ulrich Hartig, Alice Henkel, Regina Dirksen, Gert Los. Gemeinwesenarbeit im Stadtteil Dietrichsfeld
Inspiriert durch einen Besuch in Groningen mit Migrantinnen und Migranten aus Oldenburg zum Nationale Dodenherdenking am 4. Mai wollten Alice Henkel und Gert Los von der Bürgerinitiative Groningen Plus und Alex van de Ruit als Mitglied einer Initiative für Geflüchtete mehr erfahren.
Ulrich Hartig, 1. Vorsitzender vom Förderverein internationales Fluchtmuseum e. V. begrüßte die Gäste gemeinsam mit Regina Dirksen, der Leiterin der kommunalen Gemeinwesenarbeit im Stadtteil Dietrichsfeld und einer Gynäkologin aus Syrien, die selbst Fluchterfahrungen machte und über die Selbstwahrnehmung als Geflüchtete sprach.
Nils Padberg, städtische Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe, berichtete anschließend im kommunalen Amt für Zuwanderung und Teilhabe über die aktuelle Situation der Aufnahme von Geflüchteten in Oldenburg und die Strukturen und Zusammenarbeit von zivilgesellschaftlichem Engagement und kommunalen Einrichtungen.
Dritte und letzte Örtlichkeit war das „Haus Wellcome“ in einem stadtrandnahen Haus, das von einer ökumenischen Initiative evangelischer und katholischer Christinnen und Christen getragen wird. Hier hatten wir die Gelegenheit, auch mit Mitgliedern der Initiative sprechen zu können, zu denen auch Geflüchtete mit unterschiedlichen Status gehören.
In allen Gesprächen wurde es deutlich, dass die aufnehmende Gesellschaft über ihre Hilfemotive und Strategien, ihre Angebote und Interventionen stetig nachdenken muss.
Photo 2: Ulrich Hartig, Alice Henkel, Marie-Jose Niemann und Asaad Al Hassan im Haus Welcome
Nachdenken über wirkliche Partizipation von Geflüchteten. Nachdenken über Entpolitisierung von sozialen Engagements. Nachdenken über den Begriff „Integration“. Nachdenken über die weitverbreitete Haltung, dass Geflüchtete die Nehmenden sind. Sie sind aber oder sollten es sein, bzw. werden, auch Gebende, die auf Augenhöhe und gänzlich gleichberechtigt die aufnehmende Gesellschaft in allen Belangen mitgestalten wollen, können und sollten.
Das ist nicht jedem oder jeder vergönnt und zueigen, sind doch auch oft die deutschen „Normalbürger_innen“ überfordert, sich am politischen und gesellschaftlichen Tagesgeschäft zu beteiligen. Das müssen wir berücksichtigen.
Perspektivisch sollten wir eine öffentliche und interkommunale Diskussion über die Fragen nach Integration und Assimilation, nach Teilhabe und Mitverantwortung führen – mit den engagierten Ehrenamtlichen, mit den zivilgesellschaftlichen Institutionen, mit den kommunalen Einrichtungen und – insbesondere – mit den Geflüchteten, mit den Migrantinnen und Migranten in Gemeinschaft. Unsere Zukunft kann nur eine gemeinsame sein.
Photo 3 von links: Mahdi Rezaie, Hildegard Siemer, Alex van de Ruit, Alice Henkel, Ingo Harms, Hekmat Mufleh, Marioe-Jose Niemann, Ulrich Hartig, Asaad Al Hassan im Haus Welcome
Wir sind Alice, Gert und Alex dankbar, dass sie uns fragten:
„Wie macht ihr es in Oldenburg mit den Geflüchteten?“
Text: Jens Schönig, Photo: Thorsten von Reeken, NWZ, 08.09.2017
Übergabe der Ausstellungen an Dr. Petra Schönemann-Behrens und Bastian Kohlhaase (Lehrerin und Lehrer an der IGS Kreyenbrück)
Kreyenbrück Der Förderverein Internationales Fluchtmuseum hat zwei Ausstellungen aus seinem Fundus der Integrierten Gesamtschule Kreyenbrück übergeben. Im Rahmen der bestehenden Kooperation zwischen Schule und Museum hält die IGS die Ausstellungen „Die Mauer – eine Grenze durch Deutschland“ und „Widerstand im Nationalsozialismus“ als Ausleihstation für den Einsatz in Schulen und an außerschulischen Lernorten bereit.
„Es ist ja allgemein bekannt, dass wir durch unseren Umzug noch weniger Platz als bisher haben“, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins, Ulrich Hartig. Deshalb hat der Verein bereits in der Vergangenheit Teile seiner Bibliothek anderen Schulen und Institutionen überlassen. So haben auch die Helene-Lange-Schule in Eversten, der Verein Jugendkulturarbeit sowie das Gröschlerhaus in Jever Bücher und anders Material aus dem Bestand des Fördervereins übernommen.
Die Ausstellung „Die Mauer – eine Grenze durch Deutschland“ ist auf Rollups gezogen und kann am jeweiligen Standort ohne weitere Hilfsmittel aufgestellt werden.“Diese Ausstellung ist übrigens auch in arabischer Sprache ausleihbar“, fügt Hartig hinzu.
Die Ausstellung „Widerstand im Nationalsozialismus“ besteht aus Plakaten im Holzrahmen. Sie stammt ursprünglich von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin. „Die Ausstellung ist zwar schon etwas älter, entspricht aber natürlich noch aktuellen historischen und didaktischen Standards“, sagt Hartig. “Sie könnte aber durchaus auch noch erweitert werden, etwa um die Aspekte des Widerstands der Sinti und Roma.“ Aktuell sucht der Förderverein nach Interessenten für umfangreiches Material zum Thema Asylrecht. „Das könnte zum Beispiel viele Forschungsbereiche interessieren“, so Hartig.
Tagung: „Fluchtursachen – Was können wir bei uns tun?
Der Förderverein internationales Fluchtmuseum,vertreten durch das Vorstandsmitglied Ulrich Hartig, nahm an der Tagung des Runden Tisches teil, um auszuloten, wie das Thema auch für den lokalen und regionalen Bereich in den Blick genommen werden kann. Viele interessante Begegnungen und perspektivische Kontakte zeigen auf, wie wichtig neue und ungewohnte Blickwinkel auf den Themenkomplex Fluchtursachen - entwicklungspolitische Verantwortung - Ökonomie - Rüstung und Rüstungsexporte sind und welchen Stellenwert er in den Engagements der Zivilgesellschaft hat, bzw haben sollte.
Eine Herausforderung und Aufgabe für die oldenburger Initiativen, Vereine, Gruppen, Einzelpersonen und kommunale Institutionen, bzw. die politisch Verantwortlichen.
Wir laden ein, sich an diesen Denkprozessen zu beteiligen und um Handlungsentwürfe zu entwickeln. Bei Interesse bitte unter
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oder mobiltelefon 015-74 50 33 27 melden.
Handlungsfelder
Haytham Hmeidan (citizen diplomats for syria), Was braucht es in Niedersachsen, um Fluchtursachen zu mindern, aus Sicht der Geflüchteten?
Regina Begander, VEN Vorstand, „Eine Welt Promotorenprogramm - Entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Niedersachsen“.
Nicole Ewert-May, Stk.: Die neuen Entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes.
Kevin Borchers, Engagement Global(Servicestelle Kommunen in der Einen Welt) zu innovativer Entwicklungszusammenarbeit/ Partnerschaften von Kommunen.
Silke Conrad Nachhaltigkeitsmanagement Neudorff GmbH/ Hartwig Erb, IG Metall Wolfsburg, zu nachhaltigen Ansätzen von Unternehmen und Arbeitnehmern in Fluchtgebieten (Lieferketten, Wertschöpfung, eigene Aktivitäten).
Arbeitsgruppen
Sozialstandards und faire Handelsketten (Hartmut Tölle DGB, Bettina Boller MW, Thomas Fritz, wirtschaftspolitischer Autor, Miriam Neumann VE
Entwicklung oder Rückentwicklung/Brain Drain durch Migration? (Dr.Cornelia Johnsdorf KED, Dr.John E. Akude, help age, Ingmar Krieger MWK)
Welchen Beitrag leistet Bildungsarbeit zur Fluchtursachenbekämpfung? (Claudia SchanzMK, Harald Kleem, peer leader international, Marion Rolle, Fachpromotorin Globales Lernen VEN)
Aus: Wochenzeitung DIABOLO von Christoph Kienemann, 10.08.2017
Am richtigen Ort Förderverein internationales Fluchtmuseum übergibt Bücher an Jugendkulturarbeit e.V
Der Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V. hat über die Jahre einen beachtlichen Bestand an Fachliteratur zu den unterschiedlichsten Themen angesammelt. Aufgrund eines Geschäftsstellenwechsels muss diese Bibliothek nun verkleinert werden. Dies nahm der Verein zum Anlass, ausgewählte Bücher an interessierte AnwenderInnen weiter zu geben. Der Verein Jugendkulturarbeit darf sich über Fachliteratur zum Themenkreis Widerstand gegen den Nationalsozialismus freuen.
Seit sechs Jahren leitet Gina Schumm den Bereich der politischen Bildung unter dem Dach des Vereins Jugendkulturarbeit. In dieser Zeit sind zahlreiche Projekte entstanden, die sich beispielsweise mit der Geschichte von Anne Frank, Diskriminierung und Ausgrenzung oder aktuell mit Formen von Zivilcourage beschäftigen. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass Ulrich Hartig vom Fluchtmuseum an uns gedacht hat. Denn bei den Projekten ist uns aufgefallen, dass sich die Jugendlichen gerne intensiv mit manchen Themen beschäftigen wollen“, erklärt Gina Schumm. Die rund 80 Bücher, die nun in die Bibliothek des Jugendprojekthauses übergehen, werden in Zukunft zur Lektüre bereitstehen und interessierten Jugendlichen Informationen über die unterschiedlichen Widerstandsgruppen während der Herrschaft der Nationalsozialisten geben. „Es gab ja sehr viele verschiedene Gruppierungen, die sich gegen den Nationalsozialismus gewehrt haben, viele fallen aber in der öffentlichen Erinnerung unter den Tisch“, ergänzt Ulrich Hartig, erster Vorsitzender des Fördervereins internationales Fluchtmuseum. Mit der Bücherübergabe an Jugendkulturarbeit e.V. erhofft sich der Förderverein internationales Fluchtmuseum, dass die Bücher auch in Zukunft genutzt werden, anstatt in einem Antiquariat zu landen. Schumm und Hartig sind sich dabei sicher, dass das Thema Widerstand auch heute noch hochaktuell ist. „Die Bücher passen natürlich auch sehr gut an diesen Ort“, ergänzt Gina Schumm, denn das internationale Jugendprojekthaus liegt auf dem Gelände der ehemaligen Donnerschwee Kaserne. Hier gibt es inzwischen Straßennamen, wie Weiße Rose, Georg-Elser-Straße und Anne-Frank-Platz, die an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnern. Derweil bleibt das Thema natürlich auch beim Fluchtmuseum von Bedeutung. So verleiht der Verein derzeit eine Wanderausstellung zum Widerstand, die in Zukunft an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu sehen sein soll. Unter den rund 80 Büchern befinden sich Klassiker der Widerstandsliteratur, wie das Tagebuch der Anne Frank. Letzteres liegt im Jugendprojekthaus jetzt auch in arabischer Übersetzung vor. Weitere Bücher informieren beispielsweise über den Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus, die Widerstandsgruppen Weiße Rose oder die Rote Kapelle. Mithilfe dieser Literatur können die ProjektteilnehmerInnen in Zukunft tiefer in bestimmte Aspekte der Geschichte des Widerstands einsteigen. Zu der übergebenen Literatur gehören auch Egodokumente, wie Zeitzeugenberichte oder Tagebuchaufzeichnungen von Widerstandskämpfern. Die Geschichte des Widerstands kann auf diese Weise aus erster Hand nachvollzogen werden und natürlich kann direkt mit den Quellen gearbeitet werden. „Widerstand hat ja auch etwas mit Zivilcourage zu tun und das bedeutet mehr, als jemandem über die Straße zu helfen, es geht auch darum, wie man Opposition betreibt und wie man den Mund aufmacht“, so Ulrich Hartig. __________________________________________________________________________________________________________________________
Zum Antisemitismusvorwurf gegenüber dem Förderverein internationales Fluchtmuseum....
Um unseren eigenen Dialogansprüchen gerecht werden zu können, zeigen wir hier verschiedene Wahrnehmungen und Analysen. Zudem geben wir der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Oldenburg Gelegenheit, ihren von der NWZ nicht veröffentlichten Brief der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Erneut haben es antidemokratische Kräfte erreicht, die Meinungsfreiheit und das Recht auf Information und öffentliche Diskussion zu behindern.
In der Reihe „Öffentliches Nachdenken“ lädt der Förderverein internationales Fluchtmuseum zu zwei Veranstaltungen mit Beiträgen zur Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions und zur aktuellen Diskussion zum Thema Palästina und Israel ein. Er kommt damit einem starken Informationsbedürfnis seitens einiger Oldenburger Vereine und Initiativen, deren Mitgliedern und vieler nicht organisierter Oldenburger Einwohner_ innen nach, das bisher nicht oder nur unter klandestinen Bedingungen befriedigt werden konnte.
Palästinas Leiden und wie die Ungerechtigkeit gestoppt werden kann
Mo., 12. Juni 2017, 19 Uhr, Kulturzentrum PFL Referenten: M. Absualama und R. Barkan
M. Absualama stammt aus Gaza in Palästina, hat internationale und deutsche Politik studiert und bereits an vielen Orten international zum Thema referiert. R. Barkan ist ein israelischer Aktivist, Wehrdienstver-weigerer und Mitbegründer von „Boycott from Within“, einer Gruppe von Israelis, die den BDS-Aufruf der Palästinenser_innen unterstützen. Auch er hat bereits weltweit zum Thema vorgetragen.
Israels Rüstungsindustrie
Mi., 14. Juni 2017, 19 Uhr, Kulturzentrum PFL Referent: Dr. Shir Hever,
israelischer Wissenschaftler und Journalist, der zu den ökonomischen Aspekten der israelischen Besatzung Palästinas promoviert hat und dieses Thema weiterhin erforscht. Er ist Mitglied verschiedener politischer Organisationen, unter anderem des deutschen Ableger der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost“
Migration ist ein Phänomen, das sich durch die Menschheitsgeschichte zieht. Welche Faktoren aber haben Migration und Flucht bedingt und beeinflusst, welche Formen hatten die räumlichen Bewegungen und von welchen Folgen und Effekten ist auszugehen?
Jochen Oltmer macht die Geschichte der Migration fruchtbar für ein besseres Verständnis der Gegenwart.
Eintritt frei, Spenden willkommen
Jochen Oltmer, Dr. phil. habil., geb. 1965, ist Apl. Professor für Neueste Geschichte und Mitglied des Vorstands des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.
Autor und Herausgeber von zahlreichen Büchern und Aufsätzen zur Geschichte von Migration und Migrationspolitik vor allem im 19. und 20. Jahrhundert.
Oldenburgers, Syriërs en Groningers praten over de oorlog en het leven nu
- See more at: http://www.skgr.nl/index.php/nieuws/item/774-oldenburgers-syriers-en-groningers-praten-over-de-oorlog-en-het-leven-nu#sthash.TwiYQJ8Y.dpuf
Oldenburgers syriers en groningers praten over de oorlog en het leven nu
(Oldenburger Syrer_innen und Groninger sprechen über den Krieg und das gegenwärtige Leben)
Oldenburgers, Syriërs en Groningers praten over de oorlog en het leven nu - See more at: http://www.skgr.nl/index.php/nieuws/item/774-oldenburgers-syriers-en-groningers-praten-over-de-oorlog-en-het-leven-nu#sthash.P7IbcftG.dpuf
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Fluchtmuseum besuchte auf Einladung von Mitgliedern von "groningen plus" Oldenburgs Partnerstadt Groningen am 4. Mai, dem Vortag der Befreiung der Niederlande vom nationalsozialistischen, faschistischen Deutschland und von den niederländischen Kollabora-teurInnen.
Programm:
Besuch der Synagoge Groningen
Stadtrundgang zu div. Ereignisorten des Zweiten Weltkriegs
Besuch des Graphischen Museums Groningen GRI und Vortrag über Leben und Werk des Druckers und Graphikers H. N. Werkman, der von den Faschisten ermordet wurde. Den Vortrag hielt die Koordinatorin des Groninger Kriegs- und Widerstandscentrums.
Besuch einer Ausstellung im Stadtarchiv zum Thema Besatzung und Befreiung.
Dieses Besuchsprogramm richtete sich insbesondere an OldenburgerInnen mit Migrationshintergrund und wird hoffentlich eine beständige Einrichtung der Kommunalpartnerschaft.
Im Rahmen des europäischen FOOD VISION Fotowettbewerb 2015 entstanden Bilder von Menschen aus ganz Europa, die ihre Visionen einer fairen Zukunft zeigen. Eine Ausstellung der Christlichen Initiative Romero*.
Der Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. zeigt bis zum 14. April in seinem Zentrum "MaroKher" in der Münnichstr. 37, Oldenburg-Kreyenbrück eine kleine Informationsausstellung zu den Themen Lebensmittelproduktion in den Ländern des Südens, Preiskampf der Einzelhändler, Müllaufkommen, Klimawandel und entwicklungspo-litische Verantwortung.
Ein Beitrag für das Projekt "Fair Trade Town Oldenburg".
Die Ausstellung soll zur Meinungsbildung beitragen und anregen, persönlich Verantwortung als Konsument*in zu übernehmen.
Der Eintritt ist frei.
Ein Gemeinschaftsprojekt von: Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V. Ökumenisches Zentrum Oldenburg e.V. Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V.
Foto: Privat
Weitere Informationen: Christel Schwarz - 0171 - 777 00 78 Ulrich Hartig - 0157 - 74 50 33 27 oder
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
*Eine Stimme für Gerechtigkeit!
Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El Salvador, Guatemala und Honduras sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Ziel ist, durch solidarisches Handeln eine Brücke zwischen den Ländern des Südens und Deutschland zu schlagen. Im Sinne ihres Namensgebers, des 1980 ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Arnulfo Romero, setzt sich die Christliche Initiative Romero gegen Ungerechtigkeitsverhältnisse ein und ergreift Partei für die Armen.
Direktorin der neuen niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung zu Gast in Oldenburg
Text und Foto von Sven Hunger-Weiland
OLDENBURG/AMMERLAND. Viele kennen sie noch aus ihrer Schulzeit, die Zeitschriften zu verschiedenen Themen der politischen Bildung, die von der Landeszentrale für politische Bildung herausgebracht wurden. Doch vor zwölf Jahren wurde diese Einrichtung in Niedersachsen eingestampft – zu ineffizient sei sie gewesen, wie Kritiker monierten.
Doch unter der rot-grünen Landesregierung erfährt sie eine Renaissance, und ihre neue Direktorin, Ulrika Engler, macht gerade eine Werbetour für ihre Einrichtung, die sich jetzt jedoch völlig neu präsentiert.
Normalerweise arbeitet sie im politischen Zentrum Niedersachsens – in der Landeshauptstadt Hannover. Doch vorerst treibt es sie in die Fläche: „Bevor ich darauf warte, dass mich die Leute aufsuchen, möchte ich mich erst einmal bekannt machen“, erklärt sie lächelnd.
Kürzlich machte sie auf Einladung des Förderverein internationales Fluchtmuseum auch in Oldenburg halt: an der neuen Straße „Weiße Rose“ bei der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne. Dort hat auch das Zentrum für politischen Bildung „Weiße Rose“ seinen Sitz.
„Wir haben viele Leute mit Funktionen in Vereinen wie IBIS oder der Koordinierungsstelle gegen Rechts, aber auch Vertreter der Stadtverwaltung sowie Lehrer eingeladen, Ulrika Engler kennen zu lernen“, berichtet Ulrich Hartig, Gründer des Fördervereins.
Und das Interesse scheint groß, wie der Stuhlkreis bewies: Über 30 Personen waren gekommen, um die neue Direktorin kennen zu lernen. Das kam Ulrike Engler sehr gelegen: „Meine Aufgabe wird es vor allem sein, ein Netzwerk zu installieren, damit Vereine, Verbände und andere Multiplikatoren die Inhalte der Landeszentrale kommunizieren können.“
Acht Stellen wurden dafür in Hannover geschaffen, die jetzt nach und nach besetzt werden. Im Mai soll die Zentrale offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Aber wer jetzt auf die bekannten Heftchen wartet, wird enttäuscht: „Auch wir setzen natürlich auf die Digitalisierung. Es gibt im Netz unheimlich viel Material – unsere Aufgabe wird es sein, es zu selektieren und aufzubereiten, damit es beispielsweise im Unterricht genutzt werden kann.“
Vor allem bei Jugendlichen sieht sie einen großen Bedarf nach Inhalten. „Jugendliche möchten sich positionieren, brauchen dazu aber möglichst neutrales Hintergrundwissen. Und das wollen wir liefern.“ Doch das ist nicht einfach im Internetzeitalter: „Im Web wird bekanntermaßen sehr viel produziert. Wir möchten die Grundlagen schaffen, Fakten und Fake voneinander unterscheiden zu können.“
Dabei ist die neue Zentrale aber nicht mehr dem für die Schulen zuständigen Kultusministerium unterstellt, sondern vielmehr dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur: „Auch das soll unterstreichen, dass wir uns nicht mehr ausschließlich den Schulen, sondern auch anderen Institutionen und Bevölkerungsgruppen zuwenden möchten“. Allerdings sei der Bedarf bei Schulen weiterhin sehr hoch. Das zeigt wohl auch nicht zuletzt das Interesse an der aktuellen Runde: Allein zehn Referendare und Lehrer aus dem Politikunterricht waren angereist, um sich ausgiebig zu informieren.
Und Schwerpunktthemen gibt es schon zuhauf: Ob Demokratie 3.0, Populismus und Extremismus oder auch Europa – an aktuellen politischen Themen mangelt es der Zentrale nicht. Dabei legt Ulrika Engler wert auf Neutralität: „Es bleibt ein absolutes Grundprinzip, dass Themen kontrovers dargestellt werden.“ Ein Kuratorium, das mit Vertretern der Parteien und einem wissenschaftlichen Fachbeirat besetzt ist, soll dies sicherstellen.
Die Oldenburger waren übrigens die ersten, die sie eingeladen haben, was ihrem Konzept entgegen kommt: „Wir möchten auch aus dem fernen Hannover immer wieder in die Fläche gehen, um präsent zu sein“, erklärt sie. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
mit Kerem Schamberger
Der Putsch im Putsch – Aktuelle Situation in der Türkei und Nordkurdistan
Mit dem Putschversuch von Teilen des Militärs und seiner Niederschlagung durch AKP-treue Spezialeinheiten und Polizei, begann in der Türkei und in Nordkurdistan eine neue Ära. Sämtliche Konkurrenten der Regierungspartei in den Behörden, Ministerien, Universitäten und im Militär wurden seit dem 15. Juli 2016 ausgeschaltet. Mehr als 150000 Entlassungen und Suspendierungen, mehrere zehntausend Inhaftierungen und eine komplette Umstrukturierung des Militärs sprechen für sich. Die faschistische Partei der Grauen Wölfe, MHP, und rechtsnationalistische Teile der Republikanischen Volkspartei CHP stehen in einer „Koalition der Nationalen Einheit“ in zentralen Fragen hinter der AKP und Staatspräsident Erdogan. Das verbindende Element dabei ist Nationalismus und Kurdenhass. Dieser äußerte sich vor allem in der Inhaftierung tausender HDP- und DBP-PolitikerInnen, darunter 12 gewählte Parlamentsabgeordnete, und der Zerstörung dutzender HDP Parteibüros. Zudem gibt es so gut wie keine kurdischen und pro-demokratischen Medien mehr. Derzeit arbeitet die „Koalition der Nationalen Einheit“ an einer tiefgreifenden Verfassungsänderung, die das Land nun auch formal in eine Präsidialdiktatur verwandeln würde. De facto ist dieses bereits geschehen. Die einzigen, die noch Widerstand leisten, sind auf parlamentarischer Ebene die Demokratische Partei der Völker, HDP, die kurdische Freiheitsbewegung in Nordkurdistan, sowie die schwach verankerte linke und gewerkschaftliche Bewegung in der Türkei.
Wird dies ausreichen, um der faschistoiden AKP-Diktatur Einhalt zu gebieten?
Dies diskutieren wir mit dem Referenten Kerem Schamberger, u.a. Mitglied der marxistischen Linken, Mitarbeiter des Instituts für sozialökologische Wirtschaftsforschung isw e.V. und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft an der LMU München.
Eine Veranstaltung des Oldenburger Friedensbündnisses in Kooperation mit der Attac-Regionalgruppe Oldenburg, dem Kreisverband Oldenburg der GEW, der Regionalgruppe des Demokratischen Gesellschaftszentrums der KurdInnen in Deutschland (NAV-DEM) und dem Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V.
Seit Marine Le Pen im Januar 2011 von ihrem Vater Jean-Marie Le Pen die Führung der ausländerfeindlichen, antiislamischen, rechtextremist-ischen Front National (FN) übernommen hat, eilt die Partei von Erfolg zu Erfolg. Ihr großes Ziel: die Präsidentschaft im Mai 2017 – und ihre Partei neben den Sozialisten und konservative Republikanern als dritte große Kraft zu etablieren. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn mit jeder Wahl wächst die Zahl der Stimmen. Gleichzeitig ist Frankreich eines der wichtigsten und einflussreichsten Länder der Welt. Es ist Atommacht, hat einen permanenten Sitz im Weltsicherheitsrat, ist zentraler Partner in Europa. Nun steht das Land vor einem epochalen Einschnitt – mit großen Auswirkungen für Europa und die Welt. Tanja Kuchenbecker lebt seit mehr als zwei Jahrzehnten in Frankreich und hat als Journalistin den beispiellosen Aufstieg des Front National und Marine Le Pens aus nächster Nähe verfolgt, auch in persönlichen Begegnungen. Anschaulich und voller spannender, unbekannter Details beschreibt sie in ihrer Biografie „Marine Le Pen – Tochter des Teufels“ deren Weg, Motive und Strategie. Dazu fragt sie: Wie konnten die Ziele und Werte des FN bis in die breite Gesellschaft hinein salonfähig werden? Und wie kommt es, dass Marine Le Pen als die Vorreiterin einer neuen europäischen Bewegung am rechten Rand gilt, als Vertreterin eines gefährlichen Zeitgeistes, exzellent vernetzt mit den rechtsextremen Parteien in Deutschland, Polen, Ungarn, Österreich und Großbritannien? Ihr Erfolg ist eine Warnung für Europa. In vielen Teilen ist ein Rechtsruck längst deutlich zu spüren, Aggressionen und Fremdenhass nehmen zu. Tanja Kuchenbecker gelingt mit dieser Biografie nicht nur das Porträt einer furchteinflößenden Politikerin, sondern auch eine klare Analyse der Gefahren für Deutschland und Europa.
Text u. Foto: Herder Verlag,
Veranstalter: Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V. Kooperationen: Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus, beide Oldenburg u. Rosa Luxemburg Stiftung Nds.
Hartmut Peters (von links), Ulrich Hartig, Volker Landig, Peter Tolksdorf und Uta Esselborn.
Bild: Antje Brüggerhof/NWZ
Aus dem privaten Buchbestand übergibt der Vorsitzende des Fördervereins Internationales Fluchtmuseum e.V., Oldenburg, Ulrich Hartig eine erste Kiste mit Literatur zu den Themen Jüdisches Leben und Holocaust an das Gröschler-Haus in Jever. Der Förderverein hat bis auf ein Büro keine eigenen Räume. Durch Umzug verringert sich die Nutzfläche erheblich und die Fachbibliothek muss ausgelagert werden. Im Gröschler- Haus werden die Bücher öffentlich nutzbar gemacht und dienen hier der persönlichen Recherche und der Forschung. 8.3.2017
Wie die Verbrechen des NS-Regimes vergegenwärtigt werden, ist zunehmend einem ökonomischen und ideologischen Markt überlassen. Aus dem Zusammenhang gerissene Bilder haben bereits einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschichtsbild. Dieser Prozess ist international und überlagert nationenspezifische geschichtspolitische Probleme. Thomas Willms stellt dar, was von den NS-Verbrechen bleibt, welche Aspekte der Erinnerungen von Zeitzeugen von Anfang an ignoriert wurden und welche Missverständnisse die Vorstellungen über Konzentrationslager bestimmen. In Essays, Analysen und Recherchen befragt er literarische und philosophische Werke, Museen, Filme, Fernsehserien, Graphic Novels, ein Puppenspiel und die Reenactment-Bewegung danach, wie apologetisch oder aufklärerisch sie sich mit dem Zweiten Weltkrieg und den deutschen Massenverbrechen auseinandersetzen. Die Streifzüge beginnen in Italien und führen über Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien in die USA.
Thomas Willms, *1967, Diplom-Politikwissenschaftler, Bundesgeschäftsführer der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA).
Jugendliche Migrant*innen nehmen Audioguide für Stadtmuseum Oldenburg auf
Oldenburger Jugendliche mit Migrationshintergrund haben einen Audioguide für das Stadtmuseum Oldenburg aufgenommen. Am Samstag, 25. Februar, um 11 Uhr stellen sie ihn der Öffentlichkeit vor und laden Interessierte herzlich ein, den audioguideOL_me in den historischen Villen des Museums auszuprobieren.
Die neun Jugendlichen im Alten von 12 bis 17 Jahre aus dem Irak, Syrien, Iran und aus Guinea haben sich in den letzten Monaten mehrmals in den Villen des Stadtmuseums getroffen, um mehr über die Kultur ihrer neuen Heimat zu lernen. In verschiedenen Workshops konnten sie dabei das Museum selbständig erkunden und mehr über die Hintergründe der historisch gestalteten Räume erfahren. Während der Workshops entstanden Beschreibungen zu sieben Räumen, in denen die Jugendliche erzählen, von welchen Objekten sie sich besonders angesprochen fühlen. Dabei schildern sie Erinnerungen an ihre alte Heimat, an ihre Eltern und Großeltern, aber auch Gedanken zu ihrer Zukunft kommen zum Ausdruck. Diese sehr persönlichen Eindrücke haben sie für den audioguideOL_me des Stadtmuseums Oldenburgs im Radiostudio des Lokalsenders „Oldenburg eins“ selbst eingesprochen.
audioguideOL_me ist im Rahmen des Förderprogramms „von uns für uns. Museum macht stark“ der Bildungsoffensive „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung realisiert worden. Für das Projekt kooperiert das Stadtmuseum Oldenburg mit dem „Förderverein internationales Fluchtmuseum“ und dem Lokalsender „Oldenburg eins“. Der „Förderverein internationales Fluchtmuseum“ setzt sich als Verein für die Begegnung und den Austausch und somit für eine erfolgreiche Integration von Migranten ein. Der Lokalsender „Oldenburg eins“ bietet als Radio- und TV-Sender die Möglichkeit der aktiven Beteiligung an der sozialen, politischen und kulturellen Kommunikation in der Stadt und Region Oldenburgs. Betreut wurde das Projekt audioguideOL_me von den freien Kulturvermittlern Christian Kohfeldt und Kristina Sinn.
Am Mittwoch, 22. Februar 2017, verlegte der Künstler Gunter Demnig am Neusüdender Weg 50, dem ehemaligen Haus des KPD-Mitglieds und Oldenburger Landtagsabgeordneten Johann Gerdes, einen Stolperstein. Initiatoren und Kooperationspartner der Aktion sind der Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V., die CVJM/Gruppe junger Erwachsener/Thomaskirche Ofenerdiek und die DKP Oldenburg.
Johann Gerdes, geboren am 16. April 1896 in Groß Bornhorst, war ein deutscher Politiker (KPD), Abgeordneter im Oldenburgischen Landtag und das erste NS-Opfer in Oldenburg i. O.
Als Abgeordneter kümmerte er sich vorrangig um die Landwirtschaftspolitik und um die Auseinandersetzung mit der regierenden NSDAP. Anfang März 1933 wurde er nachts von einem SA-Trupp aus seinem Haus gelockt und zusammengeschlagen. Anschließend schoss der SA-Führer Ludwig Thielebeule auf Gerdes. Drei Tage später starb Gerdes im Krankenhaus.
Photo und Text: Carsten Lienemann, online-magarzin ganz-oldenburg
Die Oma einer früheren Schülerin hatte die Aufzeichnungen verwahrt. Nun wurden sie als Broschüre veröffentlicht.
Wildeshausen „Diese Geschichte habe ich als Andenken an unsere Mutter aufgeschrieben. Außerdem für alle anderen Umsiedlermütter, welche nach 1945 noch mehrere Jahre in der alten Heimat, in dem ehemaligen Ostdeutschland, unter sehr schweren Verhältnissen leben mussten. Sie sind alle stumm gestorben.“ – So schreibt es Susanne Stübner in ihren Erinnerungen unter dem Titel „Meine Vertreibung aus Breslau“. Der 36-seitige Zeitzeugenbericht könnte einmal ein Standardwerk im Geschichtsunterricht werden.
Die Broschüre, gerade veröffentlicht bei „Gegendruck“ in Oldenburg, hat eine ganz besondere Geschichte: Fachlehrerin Dr. Petra Schönemann-Behrens stellte im März vergangenen Jahres im Prüfungskurs Geschichte am Gymnasium Wildeshausen die Frage, in welchen Familien noch über Erlebnisse aus der Kriegs- und Nachkriegszeit gesprochen werde. Der Kurs befasste sich damals gerade mit dem Abiturthema „Flucht und Vertreibung“.
Rotes Ringbuch
Schülerin Theresa Wessels aus Harpstedt berichtete, dass ihre Oma Margot Wessels noch Aufzeichnungen einer Freundin über die Flucht aus Breslau verwahre. Susanne Stübner, die heute in Weixdorf im Norden von Dresden lebt, ist diese Freundin. Die heute 82-Jährige hat 1994/95 ihre Erinnerungen an die Kindheit in Schlesien und die Vertreibung zu Papier gebracht.
Als Theresa Wessels das rote Ringbuch mit den Aufzeichnungen Stübners mit in den Unterricht brachte, habe dies spürbar beeindruckt. Die Lektüre der Autobiographie bringe den Schülerinnen und Schüler die Ereignisse weitaus näher als kurze Quellentexte im Geschichtsbuch, meint Kurslehrerin Schönemann-Behrens. „Das ist eine wirkliche Erinnerung.“ Stübner beschreibe die Ereignisse mit den Augen und dem Herzen eines Kindes – gerade das mache den Bericht authentisch. In ihrem Werk beschreibt die Autorin unter anderem, wie die Familie aus Breslau fliehen musste, bei minus 20 Grad die Nächte im Freien verbrachte, Verwandte starben oder der geliebte Vater ins Lager nach Russland verschleppt wurde.
Schönemann-Behrens und der Förderverein Internationales Fluchtmuseum aus Oldenburg mit seinem 1. Vorsitzenden Ulrich Hartig bemühten sich bei der Autorin erfolgreich um eine Drucklegung ihrer eigentlich ganz privaten Aufzeichnungen. Dank mehrerer Sponsoren gelang es, die Broschüre unter dem Titel „Meine Vertreibung aus Breslau“ herauszugeben. Zunächst wurden 1000 Exemplare gedruckt.
Schulen bestellen
Der Prüfungskurs Geschichte am Gymnasium Wildeshausen erhielt am Dienstag den ersten Satz der Broschüren. Die Schüler sollen die Autobiographie lesen, ein Lesetagebuch führen und die Problematik herausarbeiten, wie Schönemann-Behrens erläuterte. „Ich bin gespannt auf die Ergebnisse.“ Auch weitere Schulen in der Region, insbesondere Gymnasien und Gesamtschulen, können für ihre Oberstufen kostenlos einen Klassensatz beim Förderverein Fluchtmuseum bestellen. Schulen können die Broschüren bestellen unter E-Mail:
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Film und Gepräch mit dem Regisseur Kenan Emini, Götingen von der Initiative "Alle bleiben"
IBIS-Halle, Klävemannstr. 16, Oldenburg
http://www.alle-bleiben.info/The Awakening (das Erwachen) ist ein Zustand der Lebensrealität von Roma, die abgeschoben wurden. Welchen psychologischen Effekt hat die Abschiebung auf die Menschen? Wie ergeht es den Kindern und Jugendlichen, die in Deutschland aufgewachsen sind und nun in einem fremden Land aufwachen, fern von ihren Freunden und ihrem gewohnten Umfeld? Der Film gewährt einen Einblick in diesen Zustand des Erwachens bzw. des Entsetzens der Betroffenen, die Deutschland als ihre Heimat betrachtet haben und sich nun in einem für sie fremden Land völlig neu orientieren müssen und vermittelt ein authentisches Bild über die Schockerfahrung Abschiebung. Zugleich zeigt er Rassismus und Diskriminierungen auf, mit denen Roma in verschiedenen Ländern Europas konfrontiert werden.
Bunt und berührend zugleich. Blitzgewitter, eine kleine Hütte, die Mutter am Ende des Flusses und Sehnsuchts-herzen an den Wänden. Ein Stück verlassene Heimat in Syrien und dem Irak.Und da ist das neue Leben mit Tannenbaum und Schneemann, es wird einfach integriert. Iman Assad hat ihre eigene kleine Welt im Schaukasten – einem Dioramen – geschaffen.
Es sind überwiegend unbegleitete Kinder und Jugendliche aus den Kriegsgebieten, die in den beiden Sprachlernklassen der Oberschule Ofenerdiek unterrichtet werden.
Als die beiden engagierten Lehrkräfte Cornelia Fesser und Petra Stehr davon hörten, waren sie sofort überzeugt und konnten ihre jugendlichen Schützlinge für das Projekt „MuseobilBOX“ begeistern. Es fanden sich 18 interessierte Jungen und Mädchen, die mitmachen wollten.
Freiwillig, außerschulisch und mit ganz viel Neugier waren sie dabei. Mit einem umfangreichen Besuch im Landesmuseum Natur und Mensch und der laufenden Sonderausstellung „Alle Wetter!“ fing alles an. „Wie ist das Wetter denn heute in Homs?“ wollte Mohamed wissen. Ein Museum zum Selbermachen: Dörte Mittwollen, die Museumspädagogin, schleppte unzählige Materialien an, Kleber, Farben und alles was man zum Basteln so braucht. Die großen MuseobilBoxen für die Dioramen warteten auf ihre Gestaltung in den museumspädagogischen Räumen.
Vier kreative Tage lang haben Gulistan, Lenav, Nazi, Safera und alle anderen die Eindrücke aus ihren Geburtsländern sowie ihre Erfahrungen bei uns in Oldenburg in den Schaukästen verarbeitet. Acht wunderbare Dioramen konnten Samstag erstmalig präsentiert werden.
Und das Wetter? In Oldenburg fühlt man es. Aber wie ist es in der alten Heimat? Jetzt! Bei Ismat und Salah sind es heute auch nur 6 Grad. Viel zu kalt, meint auch Rizgar. Aus dem Verein „Kreativität trifft Technik“ lieferten Michael Pensler und Hauke Holst dafür wahre Ingenieurleistungen. Sie haben Mikroprozessoren zusammengebaut, und auf einem kleinen Display können die tagesaktuellen Wetterdaten aus den Herkunftsorten der beteiligten Jugendlichen an jeder Box abgefragt werden. Zwei Wochen haben sie getüftelt. Motivation und Begeisterungsfähigkeit sind die Gelingensfaktoren für ein solches Kooperationsprojekt. Darauf weist Dr. Peter-Rene Becker als leitender Museumsdirektor hin und bedankt sich für die große Offenheit und Bereitschaft aller Beteiligten. Insbesondere gilt dies fürChristian Kohfeldt. Er ist gleichzeitig Initiator, Ideengeber, Projektentwickler und Koordinator der verschiedenen Träger.
Mit Projekten wie diesem wird ein Museum zu einem Schauplatz sozialer Interaktion, und zunehmend interessanter und anziehender für die jüngere Generation.
Quelle: NWZonline, Photo: Martin Remmers
Der Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V. ist mit dem Verein "Kreativität trifft Technik" und dem Landesmuseum für Natur und Mensch Projektpartner.
Das Thema "Wetter in meinem Geburtsland " verbindet sich mit den Problemen des Klimawandels als Migrationsmotor und Fluchtursache. Hier werden wir in Zukunft noch so manches "dicke Brett" zu bohren haben.
David Barnouw, Amsterdam/NL, kommt nach Oldenburg!
Donnerstag, 26. Januar 2017, 19.00 Uhr,
Café Herz, Stedinger Straße 26, Oldenburg-Osternburg
Eintritt frei, Spenden willkommen
Anne Frank, 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet, ist das wohl bekannteste Holocaust-Opfer. Ihr Tagebuch ist weit über 20 Millionen Mal verkauft worden. Etwa eine Million Menschen besuchen jährlich das Hinterhaus in Amsterdam, in dem sich die Familie Frank von 1942 bis 1944 versteckt hielt. Der Historiker David Barnouw ist Mitherausgeber der wissenschaftlichen Ausgabe von Anne Franks Tagebuchtexten und beschäftigt sich seit vielen Jahren umfassend mit Anne Frank. Er zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich das Schicksal des von den Nazis ermordeten jüdischen Mädchens in der Nachkriegszeit dargestellt wurde. Das Tagebuch der Anne Frank ist in verschiedenen Fassungen publiziert worden, und man hat Anne Franks Leben und Schicksal immer wieder anders verstanden und politisch instrumentalisiert. So nahm man Anne Frank in den ersten Jahrzehnten nach dem Erscheinen des Tagebuches nicht als junge Jüdin, sondern als ein unter anonymen Bedrohungen stehendes Mädchen wahr. In der DDR erschien eine Dokumentation der DEFA, die sich nicht mit der Person selbst, sondern mit den kapitalistischen deutschen Kriegs-verbrechern beschäftigte. Immer wieder wurden in der Bundesrepublik und in anderen Ländern auch Stimmen laut, die öffentlich Zweifel an der Echtheit des Textes äußerten.
Das Buch stellt Wahrnehmung und Wirkung Anne Franks umfassend dar und fragt nach den Motiven hinter den vielen Projektionen.
David Barnouw (1949) studierte Politikwissenschaften an der Universität Amsterdam. 1979 Mitarbeiter bei NIOD. Während des Herbstsemesters 2008 und 2012 war er Gastprofessor an der University of Vermont in Burlington. Seine Interessengebiete sind die deutsche Besetzung der Niederlande, Probleme der Zusammenarbeit, nationalsozialistische Jugendbewegung, Propaganda, die Darstellung des Krieges in Filmen und Anne Frank.
Niedersachsen hat eine neue Landeszentrale für politische Bildung
Mit der Landeszentrale für politische Bildung gibt es in Niedersachsen wieder eine zentrale Anlaufstelle für die politische Bildungsarbeit, die koordiniert, vernetzt, sichtbar macht und neue Impulse setzt.
„Demokratie beginnt mit dir": Die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung hat den Auftrag, die Demokratie zu stärken und das Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern. Die Landeszentrale koordiniert Angebote der politischen Bildung in Niedersachsen und vernetzt Akteure. Zudem ermöglicht sie den Menschen in Niedersachsen neue Zugänge zu politischen Informationen.
Der Sitz der am 25. Januar 2017 eröffneten Landeszentrale ist in der Mitte Hannovers am Georgsplatz 18/19.
Die Landeszentrale für politische Bildung ist eine nichtrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Sie wird vom Land mit jährlich 870.000 Euro gefördert. Insgesamt werden in Niedersachsen rund zehn Millionen Euro im Jahr für die politische Bildung bereitgestellt.
Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung Georgsplatz 18/19 30159 Hannover Telefon: 0511 120-7500 E-Mail:
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18 Schülerinnen und Schüler im Alter von 10-18 Jahren der Sprachlernklasse der Oberschule Ofenerdiek haben sich in den letzten zwei Wochen im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg mit dem Thema „Wetter“ beschäftigt. Im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten „MuseobilBOX – Museum zum Selbermachen“ gestalteten die Jugendlichen aus Syrien und dem Irak mit vielfältigen Materialien kleine Dioramen mit Eindrücken aus ihrer alten Heimat.
Das Besondere daran: Auf einem kleinen Display werden in jeder Box auch die tagesaktuellen Wetterdaten aus den Geburtsorten der Jugendlichen angezeigt. Die Musemspädagogen Dörte Mitwollen und Christian Kohfeldt sowie der Oldenburger Verein „Kreativität trifft Technik“ und der „Förderverein internationales Fluchtmuseum“ unterstützten bei der kreativen und technischen Umsetzung.
Für zwei weitere Durchläufe des Projekts im März und April können sich interessierte Gruppen noch bewerben.
Zur Präsentation der Ergebnisse am 28. Januar um 11 Uhr laden wir Sie herzlich ins Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg ein!
Im Anschluss werden die Dioramen weiterhin in der aktuellen Sonderausstellung „Alle Wetter!“ präsentiert.
Zum Projekt:
Die MuseobilBOX ist ein Projekt des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. im Rahmen des Förderprogramms »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Für das Projekt kooperiert das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg mit dem „Förderverein internationales Fluchtmuseum“ und dem Verein „Kreativität trifft Technik“. Der „Förderverein internationales Fluchtmuseum“ setzt sich als Verein für die Begegnung und den Austausch und somit für eine erfolgreiche Integration von Migranten ein, Im Verein „Kreativität trifft Technik“ führen Technikaffine und Kreativschaffende gemeinsam Projekte durch.
so der Titel eines Theaterstücks, das erfolgreich und gut besucht, von engagierten Mitarbeiter*innen und Besucher*innen von IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle e.V., Oldenburg entwickelt und im September 2016 in der Klävemannstr.präsentiert wurde.
Auch das Schicksal von Anne Frank wurde in dieses Stück eingebunden.
Darüber freuen wir uns sehr, denn diese Idee wurde von einem IBIS - Mitarbeiter mit eigener Fluchterfahrung eingebracht, der anlässlich eines Besuchs der Gedenkstätte Bergen-Belsen (http://bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/home.html ) mit Mitgliedern der Yezidischen Gemeinde Oldenburg Anne Frank "kennen lernte" und beeindruckt war.
In der Folge nahm er an einem Workshop des Anne-Frank-Zentrums Berlin in der Berufsbildenden Schule Syke teil (Jugend führt Jugend durch die Anne Frank Ausstellung https://www.annefrank.de/wanderausstellungen/peer-guide-ausbildung/ ). Mit der arabischen Übersetzung des Tagesbuches der Anne Frank konnte er sich für diese Veranstaltung zusätzlich qualifizieren. Der Besuch der Gedenkstätte, die Teilnahme am Workshop und die Beschaffung der arabischen Übersetzung wurde vom Förderverein internationales Fluchtmuseum organisiert. Wir sind sehr zufrieden damit, dass unsere Ideen und Engagements hier aufgegriffen und fortgeführt wurden und werden. Vielen Dank ! So kann sich Vernetzung und Zusammenarbeit in Oldenburg sehen lassen.
Was können wir voneinander lernen? Was können wir gemeinsam bewegen?
Oldenburg will "Fair-Trade-Town" werden.Groningen ist es bereits. Fair-Trade-Begegnungstreffen in Groningen/NL, der Partnerstadt Oldenburgs.
Zu einem Austausch zwischen Akteuren des Fairen Handels in Deutschland und den Niederlanden hatte die Organisation Groningen PLUS Gäste aus Oldenburg und Bremen eingeladen.
Die Themen:
Nachhaltigkeit, Entwicklungszusammenarbeit, lokale Verantwortung, Fairer Handel und "Fair-Trade-Town".
Die Teilnehmer_innen aus Oldenburg:
Ulrich Hartig, 1. Vors. Förderverein internationales Fluchtmuseum, Hilmar Froelich,Vorstandsmitglied Ökumenisches Zentrum Oldenburg, Leonard Püschel, Praktikant im Weltladen Oldenburg, Ute Goronczy, Bündnis90/Die Grünen, Oldenburg und Mitglied der Steuerungsgruppe Fair-Trade-Town Oldenburg, Matthias Metz, ein wissensdurstiger Bürger, Angelika Krenzer-Bass, 1. Vors. Bremer Informations-zentrum für Menschenrechte und Entwicklung (BIZ), Jörg Meier, Einkäufer der Weltladengruppe der Martin-Luther-Kirche Oldenburg
Die Teilnehmer_innen aus Groningen und umzu:
Alice Henkel, Gert Los, Harm Jansen (groningenplus), Tomas van Gilst, Schüler des Maarrtenscollege, Gemeinde Haren, Anke van Duuren, hauptamtliche Beraterin und Beauftragte für Nachhaltigkeit, Ernährungspolitik und Fairtrade derv Gemeinde Groninghen, Ellen Cruys, Koordinatorin Weltladen Groningen, Marianne Meester, Koordinatorin Fairtrade AG in der Gemeinde Ten Boer.
Die Beteiligten stellten ihre vielfältigen Aktivitäten rund um den Fairen Handel vor, woran sich ein reger Gedankenaustausch anschloss. Aus Groningen wurde präsentiertet: eine Schüler*innenreise nach Vietnam, Entwicklungen im nordniederländischen Fair-Trade Bereich sowie Erfahrungen aus den Weltläden Groningen und Ten Boer. Aus Oldenburg und Bremen: Entwicklung und aktuelle Situation des Weltladens in Oldenburg sowie die Bremer Aktivitäten zum Fairen Handel. Anschließend lernten die Oldenburger und Bremer in der Groninger Innenstadt Geschäfte mit Fair-Trade-Produkten sowie den dortigen Weltladen kennen. Den Abschluss bildete ein Besuch in der Oldenburger/Bremer Botschaft in Groningen.
Erste Verbindungen sind geknüpft, die vertieft werden können.
Warum beteiligt sich der Förderverein intern. Fluchtmuseum an diesen Aktivitäten? Weil er hier entscheidende Schnittstellen zu den Themen Fluchtursachen und Menschenrechte sieht und weil er Kooperationspartner des Ökumenischen Zentrums Oldenburg ist.
Dr. Nicole Deufel wird neue Leiterin des Amtes für Museen, Sammlungen und Kunsthäuser in Oldenburg.
Die 42-Jährige tritt damit die Nachfolge von Dr. Friedrich Scheele an, der die Stadt Ende 2015 verlassen hatte. Nicole Deufel arbeitet derzeit bei einer Unternehmensberatung im Kultur- und Museumsbereich im schottischen Midlothian. Sie strebt einen zügigen Wechsel nach Oldenburg an, ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann erwartet neue Impulse für die städtischen Museen: „Frau Deufel bringt eine sehr gute Qualifikation und viel internationale Erfahrung mit nach Oldenburg, sie wird sicher neue Akzente in unserer Kulturarbeit setzen können. Dabei gehört die Neukonzeptionierung des Stadtmuseums zu den wichtigsten Aufgaben.“
Nicole Deufel stammt aus Albstadt in Baden-Württemberg. Sie studierte Kunst an der San Francisco State University (Abschuss: Master of Arts). Seit 2005 lebt und arbeitet sie, auch bereits in leitender Funktion im musealen Bereich, in Großbritannien. Sie hat an der London Global University promoviert, der Titel ihrer Doktorarbeit lautet: „Towards a critical heritage approach to heritage interpretation and public benefit: comparative case studies of England and Germany.”
Wir sind traurig mit den Angehörigen und allen, die ihn wertschätzten. Wir haben einen hervorragenden und unbestechlichen Arbeiter der Geschichte, der Erinnerung und der Aufklärung verloren. Wir sind dankbar dafür, dass wir ihn als Partner und Kollegen zur Seite hatten.
Für den Vorstand und die Mitglieder des Fördervereins internationales Fluchtmuseum e.V.
MILITÄRDIENST UND KRIEGSDIENSTVERWEIGERUNG ÄGYPTEN
Donnerstag, 16. Juni 2016 - 19 Uhr
Veranstaltungssaal Klävemannstr. 16 (IBIS)
"Ich verweigere die Wehrpflicht und das Tragen von Waffen. Ich werde auch keine Proteste gewaltsam niederschlagen oder mich an Jungfräulichkeitstests von Aktivistinnen beteiligen. Deshalb weigere ich mich, im Dienste der Interessen der Herrschaft als eine Maschine für Unterdrückung und zum Töten benutzt zu werden. Trotz meiner Ablehnung des Zwangsdienstes bin ich bereit, einen alternativen zivilen Dienst im Gesundheitswesen abzuleisten...."
...Ägypten erkwennt das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht an.
Es gibt auch keine Möglichkeit, einen alternativen Dienst abzuleisten. Kriegsdienstverweigerer unterliegen auf verschiedene Art und Weise einer möglichen Strafverfolgung.
Unsere Gäste:
Mohamed F. und Rudi Friedrich, Referent von Connection e.V. und Übersetzer (Englisch-Deutsch)
Hier ein Beitrag von Hannah (19 ), den wir sehr gerne veröffentlichen
Sie hat bald ein Jahr in Tansania gelebt, gelernt und in der NGO Talisda Foundation gearbeitet. Unter dem Motto „Klimaschutz und Völkerverständigung“ wurde sie dabei von der DTP (Deutsch Tansanische Partnerschaft e.V.) begleitet.
Was mich mein Freiwilligen-Dasein über die Integration von Flüchtlingen gelehrt hat
Die Flüchtlingsströme in Deutschland verleihen dem Thema Integration einen aktuellen Anstrich. Ich als Freiwillige bin ja nun „Migrantin auf Zeit“. Machen wir also ein Gedankenspiel. Suchen wir in meinem Verhalten hier vor Ort nach Impulsen für einen guten Umgang mit Neuankömmlingen in Deutschland. Bestandsaufnahme. Ich versuche durchaus, mich zu integrieren, ich lerne fleißig Kiswahili, wohne mit einer Gastfamilie zusammen, besuche Familienfeste, esse Ugali mit den Händen , gewinne Freunde, trage bunte Stoffe, reise mit den abenteuerlichen Überlandbussen und verhandele entschlossen auf dem Markt. Auf der anderen Seite war ich immer sehr wild darauf mal wieder Pizza zu essen und in den Supermarkt zu gehen. Ich habe mich über Care-Pakete gefreut. Ich sehne mich schon mal danach mit meiner Mitfreiwilligen Jana wieder „richtig“ quatschen zu können und Party zu machen im „Weißen“- Club ist auch sehr lustig. Ich sehne mich nach mehr Körperkontakt und danach seltener angesprochen zu werden. Natürlich spreche ich mit meinen Mitfreiwilligen auch weiterhin Deutsch, trage meine Klamotten von Zuhause, höre deutsche Musik, lese deutsche Bücher. Ist ja alles verständlich, oder? In Deutschland gibt es häufig anspruchsvolle Forderungen an die Neuankömmlinge: Am besten sollen sie sofort fließend Deutsch sprechen, sich für deutsches Brauchtum begeistern, die Werte und Ansichten ihres bisherigen Leben hinter sich lassen, zu viel Kontakt zu Menschen aus dem gleichen Herkunftsland meiden (Ghettoisierung!), das deutsche Verwaltungssystem durchschauen und bloß nicht hilfsbedürftig werden. Oft werden halbwissende Vorurteile (Schmarotzer, Frauenfeinde, Kriminelle) für sachgemäße Einschätzung des Gegenübers gehalten.
Meine Erfahrung. Ständige Integration ist unglaublich anstrengend. Bestimmte kulturelle Normen werde ich nie ablegen können (z.B. mein Individualistisches Weltbild). Für bestimmte Traditionen wird mein Herz nie schlagen können (Taarab Musik). Bestimmte deutsche Kulturgüter werden immer essentieller Teil meiner Identität sein (Kölscher Karneval und konstruktive Kritik). Um bestimmte soziale Bedürfnisse zu befriedigen und Gesprächsthemen abzudecken, werde ich mich immer auf Kontakt mit Menschen aus meinem Kulturkreis freuen. Es wird lange dauern bis ich Kiswahili so virtuos und nuanciert nutzen kann wie Deutsch. Und egal wie lange ich hier bleiben würde, Vorurteile würden mir immer vorauseilen (kann kein Kiswahili, klug, reich, total unfähig im Alltagspraktischen).
Schlussfolgerung. Fundamental wäre ein größeres Verständnis dafür, dass das Leben in einem fremden Land verwirrend und Kräfte zehrend sein kann. Festhalten am Herkunftsland durch Musik, Essen, Kontakt zu Menschen aus dem gleichen Herkunftsland oder Sprache können in turbulenten Zeiten nötigen Halt geben. Gespräche, in denen nicht alle kulturellen Prämissen erst geklärt werden müssen, sind manchmal einfach einfacher. Eine Möglichkeit wäre es, neugierig zu werden und über das Fremde mehr erfahren.
Gemeinsames Gedenken und Erinnern am 4. Mai 2016 in Groningen
Eindrücke und Photos unserer Groninger Partner_innen von Arnold de Mejer/Groningen Plus
Die Einladung einiger Mitglieder von Groningen Plus, an den Veranstaltungen am 4. Mai zum Gedenken an die toten Bürger_innen und Soldaten des Niederländischen Königreichs, die in militärischen Konflikten umgekommen sind, teilzunehmen, nahmen wir gerne an:
Gerti Suntrup/Elke Harms-Kranich (Gedenkkreis Wehnen), Günter Heuzeroth, Kevin Mennenga (Koordinierungsstelle gegen Rechts-extremismus und Fremdenfeindlichkeit), Jürgen Halbfaß/Ulrich Hartig (Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V)
Aus dem reichhaltigen und vorbildlichen Programm „Open joodse huizen van verzet“ an dreizehn verschiedenen Lokalitäten im Stadtgebiet Groningen wählten wir den Besuch in der H.W. Mesdagstraat 72, in der Frau Hemminga über die Familie Van Gelder berichtete. In der Beschäftigung mit diesen Ereignissen habe sich ihr Leben verändert, so Frau Hemminga. Das hat uns tief beeindruckt. Ein Vertreter der Stichting Stolpersteine sprach über drei Widerstandskämpfer, die ihr Leben gaben, um andere zu retten.
Wir wurden überaus freundlich durch die Veranstalter und das Publikum empfangen und dass uns die Vortragenden ungefragt auch deutsche Übersetzungen ermöglichten, hat uns sehr berührt.
Den Besuch in der Oude Ebbingestraat 54 konnten wir leider sprachlich nicht gut verfolgen, aber Alice hat uns anschließend eine gute Zusammenfassung gegeben. Die Historikerin und Koordinatorin der Stichting Oorlogs- en verzetscentrum Groningen, Bettie Jongejan, berichtete mittels Filmdokumenten über Siet Gravendaal Tammens, die eine herausragende Rolle im Groninger Widerstand spielte.
Zum guten Schlusse besuchten wir unter sachkundiger Führung die Folkingestraat und die Synagoge. Ein dichtes und richtungsweisendes Programm und ein Hinweis auf mögliche ähnliche Veranstaltungsformate in Oldenburg.
Wir bedanken uns für die engagierte Mühe von Alice, Harm, Gert und Arnold, für die Zeit, die sie uns geschenkt haben, für die Einladung zum Mittagessen und die vielen kleinen inhaltsreichen, teilweise nachdenklichen Gespräche nebenbei.
Unsere Eindrücke und Erfahrungen werden wir in unseren Vereinen und Einrichtungen vermitteln und in einem nächsten Schritt für die Oldenburger Verhältnisse fruchtbar machen. Insbesondere junge Menschen wollen wir für ein zukünftiges gemeinsames Gedenken und Erinnern in Oldenburg und Groningen gewinnen. Angesichts der nationalistischen, rechtspopulistischen und faschistischen Entwicklungen in Europa, auch in Deutschland und den Niederlanden, eine notwendige Arbeit. Die Städtepartnerschaft Groningen – Oldenburg könnte hierbei ein Vorbild für andere bestehende Kommunalpartnerschaften im Kampf gegen das Vergessen und für eine offene, vielfältige, friedliche und gerechte Gemeinschaft sein.
Fluchtmuseum e.V. überreicht Oldenburger Stadtmuseum Ringschleife als Dauerleihgabe
Teilhabe hörbeeinträchtigter Menschen im Museum fördern
Um Besucherinnen und Besuchern mit Hörbeeinträchtigungen eine komfortablere Teilhabe an Veranstaltungen im Museum zu ermöglichen, hat das Stadtmuseum Oldenburg vom Förderverein internationales Fluchtmuseum eine sog. Ringschleifenanlage als Dauerleihgabe erhalten.
Ulrich Hartig, Vorsitzender des Fluchtmuseums, überreichte die Ringschleife am heutigen Montag, 11. April, an Museumsleiter Dr. Andreas von Seggern.
Die mobile Anlage besteht aus einer Ringinduktionsschleife, die elektromagnetisch die Akustiksignale an Hörgeräte, Cochlea Implantate oder spezielle Kopfhörer (sog. Kinnbügelhörer) weiterleitet.
"Für uns bedeutet der neue Ringschleifenverstärker, dass wir bei unseren Veranstaltungen im Bedarfsfall hörbeeinträchtigten Menschen ein möglichst ungetrübtes Hörerlebnis ermöglichen können“, sagt Andreas von Seggern und betont: „Wir bedanken uns ausdrücklich beim Verein Internationales Fluchtmuseum und seinem Vorsitzenden Ulrich Hartig, mit dem das Stadtmuseum immer wieder vertrauensvoll und konstruktiv zusammenarbeitet. Der künftige Einsatz der Ringschleife im Museum unterstreicht unseren Anspruch, uns in den Inklusionsprozess der Stadt wirksam einzubringen.“
" Wir möchten in erster Linie die Inklusionsbestrebungen des Stadtmuseums fördern“, erklärt Ulrich Hartig und führt aus: „Unser Verein sucht als Bürgerinitiative die inhaltliche und organisatorische Nähe zum Stadtmuseum. Insofern profitieren auch wir durch die ständige Verfügbarkeit der Ringschleifenanlage bei unseren Veranstaltungen im Museum.“
Auch Peter Dresen, Fachstelle Inklusion der Stadt Oldenburg, begrüßt diesen Einsatz beider Institutionen und hofft auf weitere Inklusionsideen.
Bildhinweis:
Bei der Übergabe der Ringschleife: (v.l.) Ulrich Hartig (Fluchtmuseum), Dr. Andreas von Seggern (Leiter des Stadtmuseums) und Peter Dresen (Fachstelle Inklusion der Stadt Oldenburg). Foto: Stadtmuseum
„Die Quelle des Fortschritts und das Fundament im Islam sind eindeutig weiblich“, sagt Sineb El Masrar.
Nur weil seit Generationen männliche Dominanz herrscht und das Patriarchat sich als hartnäckiges Konzept behauptet, bedeutet das nicht, dass es auch gut so ist.
Muslimas müssen endlich den Mut haben, ihre Rechte einzufordern.
Ohne Kompromisse – so ihr Credo.
Dem ist der Förderverein internationales Fluchtmuseum e. V., Oldenburg, nachgegangen.
Gefördert durch die Stadt Oldenburg, Stabsstelle Integration und die Gleichstellungs-beauftragte und begleitet durch die Buchhandlung LIBRETTO, traf Frau El Masrar, begrüßt und moderiert durch Frau Amani Souleyman, auf ein Publikum von knapp 40 Menschen.
Nach dem Vortrag einiger wesentlicher Textpassagen durch Frau El Masrar kam es im Gespräch mit dem Publikum zu durchaus kontroversen Positionen, insbesondere durch die Interventionen einiger älterer Damen und Herren aus dem Tätigkeitsfeld ehrenamtlicher Flüchtlingsbetreuung und Deutschkurse, die die Ansichten der Autorin teilweise erheblich infrage stellten.
Die Veranstalter mussten zudem erkennen, dass die Anwesenden nicht das erwartete und gewünschte Publikum waren. Trotz intensiver Werbung für die Veranstaltung auch bei den Migrant_innen-Selbstorganisationen war es ein fast ausschließlich nichtmigrantisches Publikum. Über diesen Effekt und Sachverhalt gilt es, für ähnliche Themenstellungen und Veranstaltungen, nachzudenken und Schlüsse daraus zu ziehen.
Diese „Verweigerung“ kommentiert möglicherweise die juristische Einwendung von Milli Görüs (Deutsch: Nationale Sicht), aufgrund dieser die bereits ausgelieferten Exemplare des Buches durch den Verlag einzuziehen sind und die neue Auflage erst wieder mit den geschwärzten beanstandeten Textpassagen auf den Markt zu bringen ist.
Dennoch: Positionen und Haltungen wie diejenigen von Frau El Masrar, quellensicher und kompetent begründet, sollten den Diskurs über Gesellschaft, Staat und Religion, insbesondere mit dem Focus auf die individuelle Selbstbestimmung, weiterhin und stets befeuern.
Sineb El Masrar wurde 1981 als Tochter marokkanischer Einwanderer in Hannover geboren. 2006 gründete sie das multikulturelle Frauenmagazin Gazelle, war in der Arbeitsgruppe „Medien und Integration“ im Kanzleramt und Mitglied der Deutschen Islam Konferenz. Sie lebt heute in Berlin. Zuletzt erschien „Muslim Girls. Wer sie sind, wie sie leben“.
Büchertisch: Buchhandlung LIBRETTO
Schulkooperationen
Clemens Schneider, Lehrer am Graf-Anton-Günther Gymnasium des Landkreises Oldenburg lud gemeinsam mit Schüler*innen eines 9. Jahrgangs Flüchtlinge und Migrant*innen in den Unterricht ein.
Der Förderverein internationales Fluchtmuseum hat gerne diese Einladung aufgegriffen und weitergegeben.
Im November 2015 konnte die Klasse sieben Menschen aus dem Iran, aus Albanien und aus der Yezidischen Gemeinde Oldenburg begrüßen und sich mit den unterschiedlichsten Flucht- bzw. Migrationsgründen und Lebens-situationen vertraut machen.
In anschließender Gruppenarbeit wurden Interviews für eine schulinterne Radiosendung aufgenommen.
Alle Beteiligten waren und wurden überzeugt, wie wichtig es ist, nicht über die Geflüchteten, sondern mit ihnen zu sprechen und im persönlichen Gespräch ein wenig in die jeweiligen Lebens- und Denkwelten einzutauchen und sich meinungsunabhängiger zu machen.
Wir hoffen auf Wiederholungen - mit dem GAG und mit anderen Schulen.
Foto: Clemens Schneider
Phönix aus der Asche...
Die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung soll wieder "auferstehen". Diese Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Lande Niedersachsen inspirierte den Förderverein internationales Fluchtmuseum, zu einem öffentlichen Austausch mit Marco Brunotte, MdL Nds./SPD einzuladen, der mit seiner grünen Kollegin, Julia Hamburg, für die Umsetzung der Forderung zuständig ist.
Die Berichterstattung und der Austausch untereinander ergaben die große Bereitschaft aller Beteiligten, den Dialog zwischen Hannover und Oldenburg zu pflegen und sich auf eine gemeinsame, konstruktive, kreative und professionelle Zusammenarbeit einzulassen.
Die Jugendkulturarbeit, vertreten durch Gina Schumm, und der Förderverein internationales Fluchtmuseum, vertreten durch Ulrich Hartig, stellen sich zur Verfügung, die Kommunikation unter den Beteiligten zu verstetigen und den Bedarf der politischen und historischen Bildungspartner*innen zu ermitteln und zu diskutieren.
Wir dürfen gespannt sein...!
Fluchtmuseum ist Mitglied von: Deutsche Vereinigung für politische Bildung e.V.
Besuch von „Groningen Plus“ in Oldenburg ergibt konkrete Ergebnisse für Austausch, Partnerschaft und gemeinsame Projekte
Gerti Suntrup (Gedenkkreis Wehnen), Günter Heuzeroth (Autorenteam für kritische Geschichtsschreibung in WeserEms), Gert Los, Harm Jansen, Alice Henkel (Groningen Plus), Jürgen Halbfaß, Juliane Litsch-Landfried (Fluchtmuseum), Elke Harms-Kranich (Gedenkkreis Wehnen), Ulrich Hartig,Hilmar Froelich (Fluchtmuseum)
Drei aktive Mitglieder des Vereins Groningen Plus (... organiseert activiteiten en evenementen en reizen op het gebied van participatie, educatie en ontmoeting) folgten der Einladung des Fördervereins internationales Fluchtmuseum zum Erfahrungsaustausch über gesellschafts-politische Engagements in Oldenburg und Groningen und zur Planung gemeinsamer Aktivitäten und Projekte in bisher wenig berücksichtigten Themenfeldern.
Auch der Gedenkkreis Wehnen (Gedenkstätte “Alte Pathologie”) kam der Einladung in den Veranstaltungssaal von IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle nach, um über Erinnerungs- und Gedenkkonzepte hierzulande und bei unseren Nachbarn zu sprechen. Ebenso standen der Faire Handel, die Entwicklungspolitik und der jeweilige Umgang mit Geflüchteten zur Diskussion.
Als erstes Ergebnis wurde ein Besuch in den Weltläden Groningen und Haaren verabredet, zu dem auch das Ökumenische Zentrum Oldenburg, aber auch das biz (Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung), eingeladen werden. Daneben steht auf der Wunschliste der Besuch der Folkingestraat mit der Synagoge und den erstmals verlegten “Stolpersteinen” in Groningen.
Alle Beteiligten sprachen sich für nachhaltige, langfristige und inklusive Aktivitäten aus.
Fluchtwege sind Verkehrswege, an die besondere Anforderungen zu stellen sind und die der Flucht aus einem möglichen Gefährdungsbereich und in der Regel zugleich der Rettung von Personen dienen.
Fluchtwege führen ins Freie oder in einen gesicherten Bereich. Fluchtwege, Notausgänge und Notausstiege müssen ständig freigehalten werden, damit sie jederzeit benutzt werden können.Fluchtwege sind deutlich erkennbar und dauerhaft zu kennzeichnen.
Fluchtwege sind in Abhängigkeit von vorhandenen Gefährdungenanzuordnen.
Die Mindestbreite der Fluchtwege bemisst sich nach der Höchstzahl der Personen, die im Bedarfsfall den Fluchtweg benutzen. Die Mindestbreite des Fluchtweges darf durch Einbauten oder Einrichtungen nicht eingeengt werden.
Am Ende eines Fluchtweges muss der Bereich im Freien bzw. der gesicherte Bereich so gestaltet und bemessen sein, dass sich kein Rückstau bilden kann und alle über den Fluchtweg flüchtenden Personen ohne Gefahren aufgenommen werden können.
Auszüge aus:
Technische Regeln für Arbeitsstätten, „Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan“, ASR A2.3, August 2007, zuletzt geändert GMBl 2014
Pressemitteilung vom 27. Mai 2014, Autoren Jörg Paulsen und Ahlrich Meyer
Das Schicksal der jüdischen NS-Opfer aus Oldenburg ist Gegenstand einer neuen Internetseite unter der Adresse www.erinnerungsbuch-oldenburg.de
Im November 2013 wurde die ›Gedenkwand zur Erinnerung an die jüdischen Opfer der Nationalsozialisten in Oldenburg‹ vor dem Kulturzentrum PFL eingeweiht. Das große öffentliche Interesse und die kritische Diskussion, die dadurch ausgelöst wurden, waren Anlass für ein Angebot, das ergänzende Informationen zu den Lebens- und Leidenswegen der 167 auf dem Mahnmal genannten Todesopfer bereit stellt. Dazu haben die Autoren des 2001 in der Bremer Edition Temmen erschienenen ›Erinnerungsbuches‹, Jörg Paulsen und Ahlrich Meyer, ihre damaligen Forschungsergebnisse aktualisiert, erweitert und für das Internet aufbereitet. Die einzelnen Biographien enthalten u.a. Angaben zu Familienangehörigen und deren Schicksal, zu Berufen und Adressen sowie zu Verbleib und Verfolgungsgeschichte. Soweit auch die Quellen online zugänglich sind, wurden sie verlinkt. Neben dem namentlichen Zugang gibt es Register für die Oldenburger Wohnadressen, für die sonstigen Wohn- und Verfolgungsorte sowie für die Deportationen, mit denen die meisten der Opfer ab 1941 in die Ghettos und Lager im besetzten Osteuropa transportiert wurden. Die ›Gedenkwand‹ war wegen der dort eingeschriebenen letzten Oldenburger Anschriften kritisiert worden, weil es sich dabei häufig um Zwangsadressen gehandelt habe. Online sind daher neben Zuzugs- und Fortzugsdaten zusätzlich auch alle anderen bekannten Meldeadressen und -zeiträume angegeben. Darüber hinaus werden die inzwischen entdeckten Detailfehler der ›Gedenkwand‹ berichtigt und sieben noch fehlende Todesopfer benannt. Erstmals in dieser Form wird außerdem das Schicksal der 53 namentlich bekannten Kinder dargestellt, die zwischen 1937 und 1940 die jüdische Volksschule in Oldenburg besuchten. Sie war auf Initiative des letzten Landesrabbiners Leo Trepp eingerichtet worden und hatte als Schulbezirk das gesamte damalige Land Oldenburg. Von den über 20 Fahrschülerinnen und -schülern, die deswegen in Oldenburg zur Schule gingen, wurden ebenfalls später viele ermordet.
In diesem Haus habe die jüdische Familie de Vries gelebt, sagt eine schlichte Plexiglastafel am Hauseingang der Cloppenburger Straße 109. Es ist die erste Erinnerungstafel für eine jüdische Familie in Oldenburg. „Wir möchten mit unserem Projekt weitere Initiative anregen, nachzuforschen und sich zu erinnern“, sagt Ulrich Hartig vom Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V.
Im Erinnerungsbuch von Jörg Paulsen, einem Verzeichnis der von der nationalsozialistischen Judenverfolgung betroffenen Einwohner der Stadt Oldenburg zwischen 1933 und 1945, ist er fündig geworden. Aufbauend auf einer Idee und ersten Recherchen der Mitarbeiter von Werkstattfilm e.V. war es im Jahr 2001 erschienen. Neben dem Personenverzeichnis finden sich dort Fotografien, Personen- und Straßenregister. Der Förderverein hofft mit dem Projekt nach eigenen Angaben einen Beitrag zu leisten zu einer alltäglicheren Erinnerungskultur. Die Familie de Vries aus der Cloppenburger Straße 109 hat den Holocaust überlebt, sie verließ Deutschland frühzeitig und wanderte nach Palästina und Uruguay aus. Zurückgekehrt ist sie nicht.